1775 steht für St. Moritz und 429 für Tirano.
Einige sagen, die Bernina-Linie von St. Moritz nach Tirano führt durch den Festsaal
der Alpen, zumindest führt sie mit Blick auf die Gipfel und Gletscher der Berninagruppe
als einzige offene Alpenquerung mit einer Scheitelhöhe von 2253 m nach dem
mediterranen Puschlav und weiter ins Veltlin. |
Den Blick aus dem Zugfenster zum Morteratschgletscher und den darüber
thronenden Gipfeln der Berninagruppe vergißt man nicht so schnell, daß
ist eine bleibende Urlaubserinnerung.
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Und wenn man im Bett liegend den Sonnenaufgang am Palügletscher beobachten
kann, dann ist das immer wieder ein perfekter Beginn eines neuen Urlaubstages...
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Auf Seiten zum Thema Bernina-Linie findet man immer schöne Fotos des
Bernina Expreß auf dem Kreisviadukt von Brusio, in der Montebellokurve, mit dem
Morteratschgletscher im Hintergrund, am Lago Bianco, an der Wasserscheide usw..
Solche Bilder habe ich
auch, aber wenn die schon hundertfach im Netz zu finden sind, dann muß ich ja
nicht auch noch.
Muß ich doch?
Bilder vom Bernina Expreß dürfen nicht fehlen?
Na dann los mit der Pflicht, hier sind einige besondere "Expreß"bilder. |
Verfolgt
vom Unwetter fährt der Bernina Expreß gerade über die obere Berninabachbrücke talwärts Richtung
St. Moritz.
Keine Angst, diese Kurven und Brücken unterhalb von Arlas entstanden 1934
bei einer Korrektur des Streckenverlaufs, jetzt ist es ein lawinensicherer
Abschnitt.
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Na wo ist er denn? In der Schleife von Stablini umfährt der Bernina Expreß gerade
einen Geländevorsprung, im Hintergrund ist die Hochebene von Cavaglia mit
dem ausufernden Flußbett des Cavagliasco zu sehen
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Der Bernina Expreß hat auf ca. 38 km Fahrt 1824 Höhenmeter erklettert
und fährt am Ufer des Lago Bianco (2234 m) entlang,
gefüllt mit grünlichgrauer Gletschermilch des Camprenagletschers. Am Ende des Lago Bianco
passiert er die Wasserscheide und man sieht den Lej Nair (2223 m) mit einer
völlig anderen Wasserfarbe. |
Der Bernina Expreß verläßt den Bahnhof von Poschiavo und nimmt die
ununterbrochen bis Cavaglia ansteigende Strecke in Angriff, auf dem Dach
des Panoramawagens thront die Kirche San Pietro aus dem 11. Jahrhundert. |
Wer mehr über den Bernina Expreß wissen möchte kann die entsprechende
Seite der Rhätischen Bahn besuchen.
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Für die, die ihren Urlaub an der
Bernina nicht selber planen und organisieren möchten findet man im
weltweiten Web Spezialisten, z. B.
Bernina-Expreß Reisen
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Das war die Pflicht, nun folgt die Kür. Wenn man mehrere Tage an der Bernina Zug fährt und
wandert, dann sieht man Dinge, die in den einschlägigen Büchern und Prospekten
selten sind. Dafür habe ich auf dieser Seite den Platz freigehalten.
Palü ist rätoromanisch und heißt soviel wie
Sumpf oder Moor, der See sammelt das Wasser des Palügletschers und führt
es der Kraftwerkskette Palü - Cavaglia - Robbia - Campologno I -
Campologno II zu.
Vom Ufer des Lej Palü sieht man gut die dreifache
Traversierung des Steilhangs von Alp Grüm. Die Lawinenschutzgalerien wurden 1911 und 1949 errichtet.
Zunächst passieren die Züge die Galleria Grüm
(264 m) und nach der Station Alp Grüm die Galleria Palü (839 m).
Letztere besteht aus der oberen Palü-Galerie (239 m), dem Palü-Kehrtunnel
(254 m) und der unteren Palü-Galerie (346 m). |
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Mehrfache Hangtraversierungen findet man nicht nur am Steilhang von
Alp Grüm. 46 % der Strecke ist zwischen 50 und 70 ‰ steil. 5 km Luftlinie und ca. 1000
Höhenmeter zwischen Alp Grüm und Poschiavo, da mußte man ideenreich und immer
wieder das Risiko abschätzend bauen.
Überall während der Zugfahrt und auch an fast jeder Station kann man
interessante Entdeckungen machen, so auch in Cavaglia. Der Bahnhof liegt auf 1693
m ü. M., das sind genau 5555 ft. |
Am Ende der Hochebene von Cavaglia, als Gletschermulde des
Palügletscher vor tausenden von Jahren gebildet, befindet sich die
Gletscherschwelle Motti di Cavagliola.
Bemerkenswerte Gletschertöpfe sind
hier in den Felsboden gegraben und können jetzt besichtigt werden,
nachdem einige dieser Gletschermühlen in den letzten Jahren geräumt
wurden. |
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Viele Streckenkorrekturen ergaben sich aus der Notwendigkeit, das kalkulierte Risko
ständig weiter zu verringern und die Betriebssicherheit ganzjährig zu
erhöhen.
Nachdem der Aqua da Pila überquert ist beginnt der Abstieg mit bis zu 70 ‰ ins
Puschlav. Hier ist auch die alte Trasse
als s-förmige Kurve mit Trassierung an der Geländekante noch gut sichtbar. Die
Trassenkorrektur erfolgte 1924, seitdem verkehren die Züge zwischen den Galerien Scala und
Lunga auf einem Damm. Die alte Strecke wurde noch bis
1941 als Kreuzungsstelle genutzt, noch heute gibt es die Bude des
Weichenwärters.
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Der Blick über die Geländekante bis hinunter zum Lago di Poschiavo.
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Der Zug hat den Damm passiert und trifft wieder auf die alte Strecke.
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Hier tobt der Winter am heftigsten, die beiden Tunnel Scala
(192 m) und
Drago (54 m) mußten durch die Galerie Sassal Mason (348 m) verbunden werden und mit den vorgelagerten Galerien
bildet das Ganze heute die Galerie Lunga (631 m). Der Zug verläßt die Galerie Lunga an der
Pozzo del Drago - der Drachengrube - auf 2162 m Höhe.
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Wie eine Schlange windet sich die Galleria Lunga am Hang entlang.
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Im Sommer ein idyllisches Fleckchen, die Strecke an der Drachengrube.
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Obere,
nicht mehr genutzte Brücke über den herabstürzenden Cavagliasco
Der Cavagliasco entwässert den Palügletscher und führt auch das Wasser
aus dem Val Pila. Dreimal wird dieser Fluß vom Zug überquert. Am Ende der
Hochebene von Cavaglia verschwindet er in einer fast bodenlosen Schlucht unter
der Strecke. Die letzten beiden der fünf Traversierungen des Hanges von Caldera
überqueren noch einmal tosende Wasserfälle. An der Bernina-Linie
waren immer wieder Streckenkorrekturen durch die die Strecke
umgebende Natur erforderlich. In dem schwierigen Gelände an der Wendekurve in der
Cavagliascoschlucht zerstörten die Geländebewegungen Tunnel und Brücken. Zwei gemauerte Brücken mußten durch Stahlbrücken ersetzt werden.
Sichtbar
ist der alte
Streckenverlauf und die Maßnahmen zur Hangsicherung |
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die neue Stahlbrücke im Jahr 2008
Die unterste der fünf Traversierungen quert den Fluß mit einer imposanten Stahlbrücke.
Sie sieht nicht neu aus, aber der Anblick war ungewohnt. Das
Langzeitgedächtnis war mit diesen Bildern nicht einverstanden!
Bei der
Kontrolle vorhandener Videoaufnahmen (Juni 1992) kommt heraus, das
Langzeitgedächtnis funktioniert noch. Hinter dem 20 m langen Cavagliascotunnel ist eine alte Steinbogenbrücke
zu sehen. Sie hat den hier wirkenden Gebirgskräften nicht mehr
standgehalten.
Videoaufnahme vom Juni 1992
Die neue Stahlbrücke gesehen von der oberen, ebenfalls
neuen Cavagliascobrücke.
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Die Kreuzungslänge der Gleise in den Stationen war früher
90 m und ist heute mit minimal 150 m festgelegt. Was macht man, wenn man die Kreuzungsgleise der Station
Alp Grüm verlängern will?
Man legt die Weiche ins beginnende 70 ‰
Gefälle.
Aber wenn der Platz vor der 180° Kurve zu anfällig für
Schneeverwehungen ist?
Man legt die Weiche einfach hinter die Kurve.
Und wenn man in der Kurve keinen Platz für zwei Gleisbögen hat?
Dann
verringert man den Abstand der Gleise, nur ca. 40 cm ist der Abstand zwischen
den beiden Schienenköpfen.
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Wie sah das 1992 aus? Einfach den Cursor über das Bild bewegen!
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Ein Blick nach oben zur Fahrleitung zeigt, hier
können sich keine zwei Pantographen begegnen.
Bis zu der eingezeichneten gelben Linie geht die
Profilfreiheit, sind Zugkreuzungen möglich.
Ein Blick auf den
Zug in der 180°-Kurve, man
könnte denken er fährt gerade über die Weiche. Aber die hat die gesamte
Wagenschlange schon lange passiert.
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Ideen hat man an der Bernina, aber was soll das hier werden?
Man könnte denken, am Ende von Gleis 3 geht es demnächst in den Berg.
Hier befindet sich eine "unvollständige" Weiche mit elektrischem
Weichenantrieb, das Herzstück fehlt. Sie fungiert als Schutzweiche. |
Im Vordergrund ist deutlich die Schutzweiche zu sehen. |
Urs
Dubach aus Huttwil hat mir dieses Foto der beiden auf Gleis 3
abgestellten Museumstriebwagen Nr. 30 und 34 und einen Artikel über einen
Unfall im SBB-Bahnhof Turgi (Januar 2010) geschickt. In dem Artikel heißt es:
"Die Schutzweiche besitzt kein Herzstück, was
die Gefahr eines Absturzes nach links mindert. Andererseits blieb der
entgleiste Zug sehr nahe am Lichtraumprofil des Nachbargleises
stehen." |
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Die Berninabahn war im Bahnhof Pontresina der RhB nur ein
Untermieter. Sie war von Anfang an elektrifiziert (Gleichstrom, 750 V). Seit der Elektrifizierung der RhB mit Wechselstrom
(11 kV, 16 2/3 Hz) im Jahr 1913
ist der Betrieb im gemeinsamen Bahnhof mit Besonderheiten versehen. Die
RhB nutzte nur die Gleise 1-3, die Berninabahn die Gleise 3-7. Dazu muß das
Gleis 3 elektrisch umschaltbar sein.
Das Signalbild zeigt: Gleis 3 ist befahrbar mit Gleichstromfahrzeugen
(1000V).
Außerdem gibt es noch
das Signalbild für Hauptschalter aus und die Anzeige "11" für
11 kV Wechselstrom, leicht vorstellbar, wenn man die Anordnung der
Lämpchen betrachtet.
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Gem 4/4 Nr. 801
der Steinbock
rätoromanisch: capricorn
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Gem 4/4 Nr. 802
das Murmeltier
rätoromanisch: munk
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Etwas Besonderes sind die beiden Gem 4/4 Baujahr 1966.
Diese Zweisystemlokomotiven waren im Sommer 2008 meistens in Doppeltraktion mit
einem Triebwagen ABe 4/4 II eingesetzt (*).
Dieselmotor und Gleichstromgenerator
ermöglichen einen fahrdrahtunabhängigen Einsatz. Deshalb
gehört zu den wichtigsten Diensten dieser Fahrzeuge die Schneeräumung mit den
Schneeschleudern oder der Einsatz vor Bauzügen, nicht nur auf der Bernina-Linie.
Ähnlich aussehende Dieselfahrzeuge HGm 4/4 beschaffte die
Furka-Oberalp-Bahn 1967 für die Schneeberäumung am Furkapaß. |
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Die Gem 4/4 gehören jetzt zum Geschäftsbereich Infrastruktur der RhB,
werden leider nicht mehr vor den Regelzügen eingesetzt. |
Mit Betriebseröffnung (1908) der als
elektrische Überlandbahn konzipierten Berninabahn verfügte diese über zehn Triebwagen BCe 4/4, ein Jahr später folgten
noch einmal vier. 1911 wurden dann weitere drei angeschafft, sie waren allerdings etwas länger und
hatten ein Gepäckabteil (BCFe 4/4).
Ein Großteil dieser Fahrzeuge wurde nach Übernahme
der Berninabahn durch die RhB (1943) in den Jahren 1946 bis 1953 modernisiert.
Diese Triebwagen ABe 4/4 I hatten jetzt die doppelte Leistung (440 kW). Noch heute
sind fünf dieser Triebwagen im (teilweise musealen) Einsatz, weitere drei noch
erhaltene Fahrzeuge sind Bahndienstfahrzeuge.
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"Originaltriebwagen" mit Lyrastromabnehmern vor der Kulisse von Bernina und
Morteratsch.
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Rote
Routentafel, schwarz-rote Schattenschrift sind Besonderheiten dieser in
berninagelb lackierten Fahrzeuge.
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Eine historische
Bernina-Komposition ist seit 2007 wieder zu sehen.
Hinter den beiden Triebwagen Nr. 30 und 34 kommen die Wagen C114 La Bucunada und BC 110
Mesolcines zum Einsatz.
"Wir erhalten historische
Fahrzeuge der Rhätischen Bahn"
Das ist das Motto des Club 1889.
Zu den bewahrten Fahrzeugen gehören zwei
Personenwagen der Berninabahn.
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C 114 La Bucunada
Inbetriebnahme 1911
als Gesellschaftswagen
ausgebauter zweiachsiger Personenwagen für die Berninabahn
fertiggestellt 2001 |
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BC 110 Mesolcines
Inbetriebnahme 1909
Personenwagen für die Berninabahn mit je einem Abteil der 2. und der 3.
Klasse
fertiggestellt 2007 |
Personenwagen
aus der Anfangszeit der Berninabahn findet man auch im Museum
Blonay-Chamby,
hier der Wagen As 2.
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Nr. 34 (ex Nr. 4) und Nr. 30 (ex Nr. 22) am zeitigen Morgen in Alp Grüm.
Seit 2001 bzw. 2000
sind diese Triebwagen im Berninagelb-Look unterwegs.
Man erkennt die
Unterschiede in der Fensteraufteilung, das vierte Fenster des Triebwagens
aus der ersten Serie ist schmaler. Der ehemals mit Gepäckabteil
ausgerüstete Triebwagen Nr. 30 ist 73 cm länger.
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Die Gelben im Steilhang unterhalb von Alp
Grüm...
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...und auf der Talfahrt zwischen den
Stationen Bernina Diavolezza und Bernina Suot. |
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Neben den beiden berninagelben Triebwagen sind
hin und wieder die drei rhätisch-roten im Einsatz anzutreffen. (*)
Nr.
31 (ex Nr. 1) und Nr.32 (ex Nr. 2) aus St. Moritz kommend im
Bahnhof von Pontresina.
Nr.
32 abgestellt in Poschiavo
Auch
Nr. 35 (ex Nr. 10) haben wir gefunden, im Schuppen von Poschiavo. Daneben
steht Xe 4/4 Nr. 9922 (ex Nr. 21 bzw. ex Nr. 38), einer von fünf zu Bahndienstfahrzeugen
umgebauten Triebwagen, davon sind allerdings zwei bereits ausgemustert.
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Eine Ergänzung ist notwendig: Im
Oktober und Dezember 2009 wurden die beiden ABe 4/4 Nr. 31 (ex Nr. 1) und
Nr. 32 (ex Nr. 2) abgebrochen. Aus den Anfangsjahren der Berninabahn existieren jetzt
nur noch drei Personentriebwagen: der rhätischrote Nr. 35 (ex Nr. 10) und der berninagelbe Nr. 34
(ex Nr. 4) aus dem ersten Lieferlos von 1908 sowie der zweite historische
Triebwagen Nr. 30 (ex Nr. 22 von 1911).
(*)
Der Triebwagen Nr. 35 ist
"gerettet", er gehört jetzt der Chemin de Fer-Musée
Blonay-Chamby in Chaulin.
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Zwei weitere Serien von Triebwagen für die Bernina-Linie
beschaffte die Rhätische Bahn ab 1964.
ABe 4/4
II
Gleichstromtriebwagen
6 x 1964/65
3 x 1972
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ABe 4/4 III
Triebwagen mit Umrichtertechnik
3 x 1988
3 x 1990
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680 kW
Reihenschlußmotoren
70 t Anhängelast
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1016 kW
Drehstromasynchronmotoren
95 t Anhängelast (damit ist bei Doppeltraktion eine Reserve von
35 % vorhanden!)
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Für
die Skizze links hat der 1988 gebaute Triebwagen Nr. 51 "Modell"
gestanden. Heute ist er Werbeträger für das UNESCO-Welterbe. Fotos dazu
sind auch auf dieser Website zu finden.
UNESCO-Welterbe
oder wie sich eine Lok verändert
Hier sollen uns mehr die optischen Unterschiede zwischen den beiden
Serien interessieren.
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fotografiert "von oben" im
Bahnhof von Alp Grüm: die unterschiedliche Dachformen |
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Zwei Züge in Cavaglia, deutlich
zu erkennen sind die unterschiedlichen Wagenkästen und Drehgestelle
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Noch einmal der Vergleich: ABe 4/4 II Nr. 41 am Lago Bianco und der ABe
4/4 III Nr. 56 in der Ausweichstelle Stablini |
(*)
Die Tage, an denen die ABe 4/4 II vor den Zügen am Berninapaß zu sehen
sind, sind gezählt.
- Seit dem 13. Mai 2010 werden nur noch 6 ABe 4/4 II im Planeinsatz gebraucht, denn die ersten vier Allegras
sind im fahrplanmäßigen Einsatz.
- Am 24. Oktober 2010 ist der letzte
planmäßige Einsatztag der Triebwagen der Serie 2.
-
Die Zukunft der Triebwagen ABe 4/4 II: 6 gehen in den Ruhestand und Nr. 47
bis 49 werden der Infrastruktur zugeteilt.
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Ein interessantes Pärchen war zu sehen, die beiden
"internationalen" Triebwagen Nr. 53 Tirano und
Nr. 54 Hakone. Während der Zusammenhang zwischen Tirano
und Bernina-Linie sofort klar ist könnte man beim zweiten eine Geste an die
vielen japanischen Touristen vermuten.
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Der Name erklärt sich ganz einfach, schon viele Jahre ist
die Rhätische Bahn freundschaftlich verbunden mit der japanischen Hakone
Tozan Tetsudö-sen. Diese normalspurige elektrifizierte Eisenbahn in der
Präfektur Kanagawa ist die erste Bergbahn Japans. Seit 1919 bewältigt
sie auf 15 km Länge 527 Höhenmeter, mit einer maximalen Steigung von 80
‰. Eingesetzt ist eine Triebwagenserie, die den Namen "Bernina"
trägt. |
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Triebwagen ABe 4/4 II Nr. 44 im Wandel der Zeit. 16
Jahre liegen zwischen den beiden Fotos, äußerlich sind keine nennenswerten Veränderungen festzustellen. |
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1992, Nr. 44 im
Bahnhof von Tirano
Damals war in der Regel jeder Triebwagen ABe 4/4 II mit einem
Triebwagen ABe 4/4 III unterwegs. |
2008, Nr. 44
hinter dem Steinbock im Bahnhof von Alp Grüm. Samstagabend reichen die wenigen Sitzplätze
des Triebwagen auf der Fahrt
nach St. Moritz und Güterwagen hängen heute auch nicht dran. |
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Zentimetergenau wird der Personenzug mit den angehängten Güterwagen an den Tafelwagen mit den
Abfallsäcken herangefahren. Dann beginnt das Männlein in der roten
Regenkleidung mit den schwungvollen Würfen -Müllentsorgung
entlang der Bernina-Linie.
Schon drei Stunden später treffen wir in Le Prese die entleerte
Müllpresse auf der Rückfahrt.
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Die Baumstämme auf den Güterwagen sehen nicht so aus, wie
sie normalerweise im Sommer (14. Juli 2008) aussehen müßten.
Was ist los am Berninapaß?
Wir fahren mit dem nächsten Zug hinauf und stehen im Schneegestöber.
Während man unserer aus dem Süden kommenden Gem 4/4 (Murmeltier) nichts weiter ansieht,
kommt der ABe 4/4 Nr. 47 etwas weißer daher, er mußte gegen den
Schneesturm bei seiner Fahrt entlang des Ufer des Lago Bianco ankämpfen.
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Station Alp Grüm im Jahr 1992. Die damals noch vorhandenen mechanischen
Weichenstellhebel mußten vor den extremen Bedingungen des Winters geschützt
werden.
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Die
Arbeitsbedingungen für die Bahnhofspersonale besonders im Winter waren nicht einfach. Immer
wieder findet man in der Literatur oder an der Strecke Hinweise auf die von
Lawinen ausgehende Gefahr und Angaben zu Opfern.
Auch heute noch investiert die Rhätische Bahn viel in die Sicherheit an der
Strecke.
Die zwischen 1913 und 1915 erstellte Hangverbauung am Pru dal Vent schützt die Ausweichstation Stablini und
die anschließenden Streckenteile. 6,5 km Trockensteinmauern wurden hier
errichtet. In
den nächsten zwei Jahren werden diese Mauern saniert.
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Man kennt sie von den Winterbildern am Berninapaß, die
1912 für die Berninabahn gebaute Dampfschneeschleuder R 1052, bei der
Rhätischen Bahn als Xrot d 6/6 9214 bezeichnet.
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Markantes Detail am Bahnhof Ospizio Bernina ist das Gebäude am
südlichen Bahnhofskopf, das auch von den Zügen durchfahren wird. Man
erkennt an der Dachform, daß sich hier auch eine gedeckte
Drehscheibe (von 1926) befindet.
Die erste lawinensichere Remise
mit Drehscheibe für die Dampfschneeschleuder wurde 1915 auf Bernina Suot gebaut.
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Nicht
nur Triebwagen beschaffte die Berninabahn. Seit 1916 existiert eine Ge 6/6, zur damaligen Zeit eine der
stärksten Lokomotiven auf Schmalspurgleis.
Dieses Einzelstück #81 wurde 1929 durch Entfernen der mittleren Achse aus
beiden Drehgestellen zur Ge 4/4 umgebaut, die Magnetschienenbremse
hängt an einem dritten Drehgestell in der Mitte unter der Lok.
Seit 1961 trägt sie die Nummer 181 und war bis 1965 bei der RhB im
Einsatz, jetzt steht sie im Depot der Museumsbahn
Blonay-Chamby. |
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Im August 2010 wurde im Depot der Museumsbahn
Blonay-Chamby an der Ge 4/4 gearbeitet.
Sollte etwa in Kürze nach der restaurierten #182 ein weiteres Unikat auf die
Berninagleise zurückkehren? |
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Neben der #181 gibt es nämlich noch eine Ge 4/4 #182, das
Bernina-Krokodil. Gebaut 1928 war dieses Fahrzeug bis 1971 auf der
Bernina-Linie im Einsatz.
Nach Jahren
des Aufenthalts bei der Museumseisenbahn Chemin de fer de la Mure wurde es
in zehnjähriger Arbeit vom
Club 1889 im RhB-Depot Poschiavo wieder aufgebaut.
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Die restaurierte #182 ist ein Geschenk an die Rhätische Bahn,
die hatte 2010 auch wieder etwas zu feiern!
Ein Teil des Weltkuturerbes, die Bernina-Linie zwischen St. Moritz und
Tirano, wurde 100 Jahre. Am 5. Juli 1910 wurde der letzte Streckenabschnitt
zwischen Ospizio Bernina und Poschiavo eröffnet.
Glück hatte Urs Dubach am 19. März 2010. Die Livecam
von Brusio präsentierte ihm das Fahrzeug während einer Probefahrt.
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Auch diese drei Bilder vom 19. Juli stammen von Urs
Dubach.
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Während des Sommerevents in Valposchiavo am 19. und 20. Juni 2010
anläßlich 100 Jahre Bernina-Linie fand
in der Festarena am Kreisviadukt Brusio eine Fahrzeugparade statt.
Hier
wurde auch das besondere "Geburtstagsgeschenk" präsentiert, das
vom Club 1889 wiederaufgebaute Bernina-Krokodil Ge 4/4 #182. In den
späten Abendstunden des 19. Juni fuhr es von Tirano kommend über den
Kreisviadukt von Brusio nach Poschiavo.
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Allzeit gute Fahrt!
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letzte Änderung: 24.08.08
26.12.19
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