Untrennbar sind die Bahnen der Region mit dem Matterhorn
verbunden.
BVZ Zermatt-Bahn
Bin ich altmodisch? Vielleicht, die Bahn
heißt jetzt matterhorn gotthard bahn (mgb), aber wir haben 2000 noch die
BVZ Zermatt-Bahn erlebt. Außerdem dauert die Anpassung der Namen bei
dieser Bahn manchmal etwas länger! Erst 1920 wurde eine eigene
Bahngesellschaft mit dem Namen Visp-Zermatt-Bahn (VZ) gegründet. 1930
wurde zwar die Verbindungsstrecke Visp-Brig gebaut, aber erst 1962 wurde der
Name in Brig-Visp-Zermatt-Bahn (BVZ) geändert. 1990 wurde endlich der
Geschäftssitz von Lausanne nach Zermatt verlegt und die Bahn umbenannt in BVZ
Zermatt-Bahn.
Etwa 80 Minuten dauert die abwechslungsreiche Fahrt auf der 44 km langen
Strecke von Brig im Rhonetal nach dem 934 m höher gelegenem Zermatt am Fuß
des Matterhorns. Die meterspurige Schmalspurstrecke besitzt 6
Zahnstangenabschnitte (System Abt), erreichte von Visp aus am 3. Juli 1890
Stalden, kurz danach St. Niklaus (26. August 1890) und schließlich am 18. Juli 1891 Zermatt.
Vor den Zügen kamen die Dampflokomotiven vom Typ HG 2/3 zum Einsatz, von
denen heute noch zwei betriebsfähig sind.
Nr. |
Name |
Inbetriebnahme |
1 |
Matterhorn |
März 1890
bis
September 1890 |
2 |
Monte Rosa |
3 |
Mischabel |
4 |
Gornergrat |
5 |
St. Theodule |
Juni 1893 |
6 |
Weisshorn |
Mai 1902, betriebsbereit,
jetzt DFB Dampfbahn Furka-Bergstrecke
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mehr darüber
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7 |
Breithorn |
1906, betriebsbereit,
zwischen Brig und Zermatt unterwegs |
8 |
Lyskamm |
1908 |
Die Namen der Loks im Panorama über Zermatt
Die Dampflokomotiven HG 2/3 konnten in den Zahnradabschnitten 8 km/h
fahren, nach der Elektrifizierung der Strecke Visp- Zermatt (wie RhB: 11 kV und 16,7
Hz) am 1. Oktober 1929 waren es immerhin 20 km/h und heute fahren die Züge in
den steilsten Streckenabschnitten mit 32 km/h und beschleunigen in der Ebene auf
bis zu 80km/h.
Die extremen Witterungsbedingungen im Nikolaital ließen erst ab 1928/1929
bis St. Niklaus und ab 1933/34 bis Zermatt den Winterbetrieb zu. Auch
wintersichere Straßen waren keine Selbstverständlichhkeit.
Um so mehr Bedeutung hatte die Bahn für das Leben Im Tal. Noch Anfang der 90er
Jahre war es so: dringende Waren, abends vor 17:00 in irgendeinem
Ort der Schweiz aufgegeben, waren am nächsten Morgen um 8:00 im Nikolaital an den
Bahnhöfen!
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In der Kipfenschlucht, auch Kinschlucht genannt, bietet sich ein
herrliches Schauspiel: schäumende Wasser, riesige Felsbrocken im
Bachbett. Die Wassermassen sind durch Staumaßnahmen gebändigt,
aber trotzdem beeindruckend.
Man kann nur ahnen was es früher (auch für die Eisenbahn) bedeutete: Hochwasser in der
Kipfenschlucht!
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Die Macht der Natur wird endgültig im
Abschnitt Herbriggen-Randa deutlich. Das kleine Bergdorf wurde schon oft
von schweren Gletscherabbrüchen des Bisgletschers heimgesucht. Am 18. April 1991 kamen
riesige Felsbrocken den Berg herunter und am 9. Mai 1991 rutschte die Wandfluh weiter
ab und das Geröll verschütteten den Weiler Lech, die
Mattervispa, die Straße und die Eisenbahnstrecke. Heute liegen die Gleise neutrassiert am
gegenüberliegenden Hang und die Eisenbahn umfährt den imposanten Kegel aus
30 Mio m³
Geröll. |
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Pendelzug in der Ausweiche vor dem ersten
Zahnradabschnitt Kalter Boden-Täsch.
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Das Foto links
stammt aus dem Jahr 2000, inzwischen ist neue
Technik im Einsatz.
2003 und 2005 wurden jeweils zwei dreiteilige Shuttlezüge
BDSeh 4/8 (2051 - 2054) von der Stadler Bussnang AG für den Pendelverkehr
Täsch-Zermatt (12 Minuten) gebaut.
Der Mittelwagen ist als Salonwagen mit Panoramafenstern ausgebildet. So
wird vielleicht der eine oder andere Zermattbesucher über die Tatsache
hinweggetröstet, daß er sein geliebtes Automobil in Täsch zurücklassen muß.
Autofreie Gebiete findet leider nicht jeder segensreich...
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Ab 2007 plant die mgb
matterhorn gotthard bahn vom gleichen Hersteller die Beschaffung von
Niederflur-Panorama-Triebzügen für die Strecke Visp-Zermatt: 2
dreiteilige ABeh 4/8 und 3 vierteilige ABeh 4/10. |
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Mit der
Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 bekommt der
Bahnhof Visp eine völlig neue Bedeutung. Der "Vollknoten Visp" wird ein
bedeutender Umsteigepunkt auch für die Züge der Lötschbergbasislinie (bisher
nur für Fahrgäste der SBB-Linie Lausanne-Brig).
Das erwartete erhöhte Fahrgastaufkommen ins Mattertal ist mit den alten engen Gleisanlagen der
mgb auf dem Bahnhofsvorplatz neben dem alten Lokschuppen nicht mehr zu bewältigen. Deshalb
entsteht zur Zeit ein neuer "vernetzter" Bahnhof Visp für die
Züge der SBB, BLS und mgb sowie ein neuer Güterbahnhof, ein neuer
Busbahnhof und ein neuer Bahnhofsvorplatz.
Einfach den Cursor über das alte
Foto von 2000 bewegen, vielleicht ist jetzt schon ein Blick auf die
künftigen Bahnsteige möglich...
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Und so sieht der moderne Bahnhof Visp im
Jahr 2019 aus. |
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GGB Gornergrat - Monte Rosa - Bahnen
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Das Matterhorn (4478 m) bleibt den Bergsteigern vorbehalten, da fährt keine
Bahn hinauf! So haben es 1892 die Zermatter entschieden.
Aber mitten hinein in die Eiswelt, auf 3089 m Höhe, führt von Zermatt aus eine Eisenbahn.
Seit 1898 bringen drehstromgetriebene Züge der Gornergratbahn, der ersten elektrischen Zahnradbahn der
Schweiz (725 V, 50 Hz), die Menschen in diese märchenhafte Welt.
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Blick auf den unteren Theodulgletscher, Richtung Breithorn (4164 m) und Klein Matterhorn (3883 m) |
"Vom Gornergrat (3135 m) kann man einen einmaligen Blick auf 29 der 34 Schweizer Viertausender, die
Firngebiete und Gletscher genießen." In vielen Büchern und
Prospekten steht dieser Satz. Schlechtes Wetter? Die Fahrt durch Wolken und Nebel
hinauf hat etwas gespenstisches, ist trotzdem beeindruckend und am Gornergrat
angekommen harren wir
aus. Irgendwann muß doch die Wolkendecke einmal
aufreißen und uns den Berg zeigen, aber... ...irgendwann steigen wir dann doch
wieder in den Zug und fahren aus eisiger Höhe hinab ins
Bergsteigerdorf. |
Das Dorf ist autofrei, also bieten sich
hin und wieder solche Motive: Pferdekutsche und Zug der Gornergratbahn (2
Doppeltriebwagen Bhe 4/8, Baujahr 1993)
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Nur kurz hinter dem Bahnhof wird die Mattervispa
überquert und der steile Anstieg in Angriff genommen.
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Baubeginn für die meterspurige Strecke war 1896, am 24. November 1897 erreichte der
erste Zug die Station Findelenbach (1770 m). Hier gibt es den ersten Höhepunkt der
Strecke, den 50 m hohen und 90 m langen Findelenbachviadukt
unmittelbar neben dem gleichnamigen Wasserfall.
In Findelenbach gibt es auch ein Ladegleis, die beiden 1981 speziell für
den Güter- und Bauzugdienst angeschafften Triebwagen Bhe 4/4 sind
deshalb öfters mit Güterwagen auf der Brücke anzutreffen. Sonst kann so
ein Triebwagen zusammen mit einem Steuerwagen als
Triebwagenkompositionen 3071 und 3072 eingesetzt werden.
In
der Station Findelenbach wartet einer
von zwei Doppeltriebwagen Bhe 4/8 aus dem Jahr 1966, zwei baugleiche
stammen aus dem Jahr 1974.
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Natürlich sind wir ein paar Tage später
nochmals hinaufgefahren vorbei am Findelenbach, durch
Arven– und Lärchenwälder, vorbei an Alpenrosenhängen und durch die
Steinwüste auf das Gornergrat.
Zunächst bestaunen wir das Panorama der 4000er, darunter die Zwillinge Castor
(4228 m, links) und Pollux (4092 m, rechts), während im Vordergrund auch zwei
"Castor" und "Pollux" vom Salz angelockt vor den
Touristen posieren.
Blick
auf den Gornergletscher, darüber Liskamm 4527 m, daneben die Zwillinge |
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Eröffnet wurde die ganze Strecke am 20. August 1898,
zunächst gab es bis
1928 nur Sommerbetrieb, seit März 1942 ist ein voller Winterbetrieb möglich. Nach einer
Streckenverlängerung um
310 m und weitere 71 Höhenmeter am 1. Juni 1909 erreichte die Strecke ihren heutigen Endpunkt.
Jetzt ist sie 9,339 km lang (exakt sind die Schweizer!)
und die Züge überwinden mit Hilfe der Abt'schen Zahnstange die Höhendifferenz
von 1485 m in etwa 40 min, zumindest im Jahr 2000 war das so.
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Zwei Reservezüge vom Typ Bhe 2/4 abgestellt in der Station Gornergrat
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Hinauf zum Gornergrat sind seit
Dezember 2006 vier neue Fahrzeuge zu beobachten. Die Niederflur-Zahnrad-Doppeltriebwagen Bhe 4/6
(3081 - 3084) wurden angeschafft, um jeweils bis
zu 216 Fahrgäste in kürzerer Zeit auf die Aussichtsplattform zu transportieren.
Mir persönlich ist die langsamere Fahrt lieber, aber dem zu erwartenden
zusätzlichen Besucheransturm nach Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels ist
wahrscheinlich nicht anders Herr zu werden. Höchstgeschwindigkeiten von 30 km/h bergwärts und talwärts 27
km/h (ab 125 ‰ bis 200 ‰ immerhin noch 20 km/h) zeugen von dem
hohen Standard der Stadler-Produkte.
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Links Bhe 4/6 #3083 im Bahnhof
Zermatt und
rechts die jetzt übliche Doppeltraktion Bhe 4/8 (von
1993, umgebaut 2012) und Bhe 4/6 (von 2006) in der
Station Rotenboden |
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Pyramide
des Matterhorns und die 4357 m hohen Dent Blanche |
Ab 1947 wurden die Rowan-Züge aus den Anfangsjahren durch die Triebwagen
Bhe 2/4 ersetzt.
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Nachdem wir das eindrucksvolle Panorama genossen haben
(Vorsicht, man könnte davon süchtig
werden!) sind wir entlang
der Bahn vom Gornergrat vorbei am Riffelsee, über die Stationen
Riffelberg und die steile Kurve an der Station
Riffelalp in
den Weiler Findeln gewandert, dabei hatten wir stets immer den König der Berge - das Matterhorn - und die rotbraunen Triebwagen
und Doppeltriebwagen der GGB Gornergrat-Monte Rosa-Bahnen im Blick.
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In der Nähe der Station Rotenboden (2819 m) befindet sich der Riffelsee
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Beim Abstieg von Riffelberg (2582 m) geht der Blick ins Nikolaital,
deutlich zu sehen ist der Bergsturz von Randa. Im Vordergrund verläuft
die Strecke zur Station Riffelboden (2348 m).
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Doppelgleis in der 180°-Kurve oberhalb der Station Riffelalp
(2210 m), ab 1963 erfolgte abschnittsweise der zweigleisige Ausbau. Untypisch für die Schweiz:
es herrscht
Rechtsverkehr!
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Versprochen ist versprochen!
"Geplant ist, im Sommer 2019 mal auf der Riffelalp vorbeizuschauen, danach gibt es hier
vielleicht Bilder von der neuen Riffelalptram."
Das mit dem Vorbeischauen auf der Riffelalp hat geklappt, hier ein paar kleine Impressionen
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Blick aus der Gornergratbahn während ihrer Talfahrt zwischen der Betriebsstelle Riffelboden und der
Station Riffelalp, auf dem Geländevorsprung sieht man die Kehrschleife der Riffealptram und dahinter das
Restaurant "Alphitta". Hinunterschauen auf das neue 5*****‑Haus von 2000 kann nur der Fahrradfahrer nach
der nächsten Kehre.
Ansonsten ist das 5*****‑Ressort kein Platz für uns, einfache Berghütten mit Speis und Trank
ohne "Gourmet-Schnörkeleien" sind uns
lieber...
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Das Riffelalptram wurde am
13. Juli 1899 in Betrieb genommen. Es verband Alexander Seilers Hotel Riffelalp mit dem Bahnhof Riffelalp der
Gornergratbahn.
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- Länge 469 m, seit 2001 675 m
- Spurweite 800 mm
- 550 Volt Drehstrom
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Die Bahn wurde 1961 nach dem Brand des Hotels eingestellt und erst am 15. Juni 2001 mit
Akkumulatorentriebwagen wiedereröffnet.
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Mit der FO Furka-Oberalp-Bahn
vom Oberwallis ins Goms
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Auch die FO Furka-Oberalp-Bahn trägt heute
den Berg im
Namen, sie fusionierte 2003 mit der BVZ Zermatt-Bahn zur mgb
matterhorn gotthard bahn.
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Die Beziehungen zwischen BVZ und FO waren schon immer eng. VZ und RhB
gehörten zu den Rettern der in Schieflage geratenen Brig-Furka-Disentis Bahn,
gründeten die FO Furka-Oberalp-Bahn und sorgten 1926 für die Fertigstellung
der Strecke. Nur dadurch war es möglich, daß 1930 nach Inbetriebnahme der
Verbindungsstrecke Visp-Brig die Erfolgsgeschichte des Glacierexpreß begann.
Die FO wurde bis 1960 in einer Betriebsgemeinschaft von der VZ verwaltet, dann
fusionierte die FO mit der Schöllenen-Bahn und "löste" sich etwas
von der VZ bzw. BVZ. Trotzdem wurden in den Folgejahren gemeinsame Projekte
betrieben, wie z. B. die Beschaffung der HGe 4/4 II der BVZ und der FO
oder die Panoramawagen As der BVZ und der FO. Der Zusammenschluß beider Bahnen
im Jahr 2003 ist deshalb irgendwie logisch.
Auf dieser Seite geht es aber u. a. um die "alte" Zeit, der Begriff
"FO" wird also noch öfters auftauchen.
In einer 180° Kurve fährt der Zug in den Bahnhof Brig ein, dabei wird
der Rotten überquert.
Kreuzung mit Regionalzug im Bahnhof Naters
Blick auf die Engstelle" in der Ein-/Ausfahrt, während der
Umbauarbeiten im August 2000 waren keine "Doppelausfahrten"
möglich!
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Mit
dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 geht der Lötschberg-Basistunnel
und der neue Vollknoten Visp in Betrieb. Zur gleichen Zeit soll auch der Kopfbahnhof Brig der
mgb matterhorn gotthard bahn der Vergangenheit angehören.
Dieser Bahnhof entstand beim Bau der Brig-Furka-Disentis Bahn auf dem
Bahnhofsvorplatz, seit dem 6. Juni 1930 endet hier auch das
Verbindungsgleis der Visp-Zermatt-Bahn. Die Züge dieser Bahn waren bei
der FO zu
"Gast" und fuhren ca. 600 m auf deren Gleisen.
Im Jahr 1998 wurde das Ganze noch etwas komplizierter. Im Glisergrund bei Brig entstanden das neue Depot und die
Werkstätten der FO, unmittelbar neben dem bereits in den achtziger Jahren
gebauten BVZ-Anlagen. Nun waren die FO-Fahrzeuge auch auf Gleisen der BVZ
zu Gast. Die Züge, Rangierabteilungen, Leerfahrten in die Depots gingen
im August 2000 alle über eine Kreuzungsweiche! Nun sind BVZ und FO vereint
und die "Gästefragen" sind geklärt. Die "Engstelle" verliert beim künftigen Durchgangsbahnhof
endgültig ihre
Bedeutung.
Der Schmalspurbahnhof Brig wird Durchgangsbahnhof dank der seit Oktober 2005 in Bau befindlichen Ostausfahrt.
Ab dem Fahrplanwechsel fahren die Züge nach 93 Jahren nicht mehr im engen Bogen
über die alte Rhonebrücke (oder muß ich Rottenbrücke schreiben, schließlich
sind wir im Oberwallis?) und durch den Ortsteil Naters, dabei 22
Bahnübergänge querend. Längs des alten Rangiergleises geht es vom
Bahnhofsvorplatz zur Unterquerung der Gleise der Simplon-Linie und anschließend
über eine neue Rottenbrücke ans nördliche Ufer und dort wieder auf die alte
Trasse.
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Blick nach Osten (im Jahr 2000)
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Spätestens hier ist der Zug wieder auf dem richtigen alten Weg ins Goms: Barockkapelle zur Schmerzhaften Muttergottes von Hohenflüh
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Wer gedacht hat, das war es an Umbauten in Brig, irrt sich! Es gibt Pläne,
die Gleise der mgb matterhorn gotthard bahn in Hochlage auf die andere
Bahnhofsseite neben die Bahnsteige der SBB und der BLS zu verlegen... |
HGe 4/4 I (Nr. 37) der FO im Bahnhof Brig, übrigens ist die HGe 4/4 I
(Nr. 16) der BVZ baugleich, also kein sechstes VZ-Krokodil! |
sportliche Wagen eingereiht in die Regionalzüge, die FO ist eine Bahn
für Wanderer, Radfahrer und Skifahrer |
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Von Brig aus geht es immer die Rhone entlang, dabei müssen
die Züge zwei Geländestufen überwinden. Die erste befindet sich in
Betten. Unmittelbar nachdem der Zug über das 73 m lange Nußbaumviadukt die
Talseite gewechselt hat beginnt in dem modernen Bahnhof Betten/Talstation die
Zahnstange.
Im Tal zwängen sich Straße, Zug und Fluß oftmals auf engsten Raum.
Wird das Tal für kurze Zeit etwas breiter, dann wird das schnell
ausgenutzt. In Betten/Talstation wird der Platz für die Unterbringung der
Autos der Besucher und Einwohner der Bettmeralp genutzt. Bettmeralp und
Riederalp sind bemerkenswerte Wanderregionen oberhalb des Aletsch.
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Die erste
große Geländestufe wird aber nur mit Hilfe des 270° Kehrtunnels von
Grengiols überwunden. Zunächst überquert der Zug die Rhone auf dem
Grengiolsviadukt, mit 31 m die höchste Brücke der FO, dann werden 154
Höhenmeter mit max. 90 ‰ im Deischberg erklettert.
Als nächstes wird Lax, das erste Dorf der Talschaft Goms
erreicht.
Die zweite Geländestufe im Goms wird unmittelbar hinter der Station
Fiesch überwunden, die Strecke führt deshalb zunächst ein Stück ins Fieschertal hinein.
Hier beginnt auch die Seilbahn auf den bekannten Aussichtspunkt der
Region, das Eggishorn (2869 m).
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Im Obergoms
eilt der Regionalzug, gezogen von einem Gepäcktriebwagen Deh 4/4 II (1400
PS, Baujahr 1980-84) flußaufwärts über das weite Tal mit den von der
Sonne dunkelgebrannten historischen Walliser Speichern. Am Talschluß
hinter der Ortschaft Oberwald taucht der Galenstock auf, wir nähern uns
dem Furkapaß... |
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...und dann verschwindet der Zug unter dem mächtigen Felsmassiv sucht er sich seinen 15,4 km langen Weg vom Wallis nach Uri durch den
Furka-Basistunnel.
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Ach, waren das noch Zeiten, als der Glacierexpreß noch richtiger Glacierexpreß
war und den Weg am Rhonegletscher vorbei über die Furka suchte! 12 Jahre
(besser Sommer) war er sogar mit Dampflokomotiven bespannt!
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Seit dem 30. Juni 1914 fahren die meterspurigen
Dampfzüge der "Compagnie Suisse du Chemin de Fer de la Furka",
kurz BFD (Brig-Furka-Disentis) von Brig die Rhone entlang bis Gletsch
unterhalb des Rhonegletschers.
Durch den 1. Weltkrieg und die Schwierigkeiten beim Weiterbau der
Strecke mußte die BFD 1923 Konkurs anmelden. BVZ und RhB übernahmen das
Rollmaterial und die Anlagen, brachten die Bauarbeiten zum Abschluß und
gründeten 1926 die Furka-Oberalp-Bahn (FO). Seit Juli 1926 fahren die
Züge im Sommer zwischen Brig und Disentis.
1940/42 wurde die Strecke elektrifiziert und die Dampflokomotiven teilweise
bis nach Vietnam verkauft. |
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Zum
Einsatz kamen u. a. Zahnraddampflokomotiven HG 3/4 mit System Abt von SLM,
Winterthur.
Eine dieser Lokomotiven, die B.F.D. 3, Baujahr 1913, ist betriebsbereit
auf der Museumseisenbahn BC erhalten. |
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mehr
über die Furka-Bergstrecke |
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Matterhorn im Signet
Die "historischen" Bahnen auf den
Internetseiten von rail-info.ch |
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Die "aktuellen" Bahnen
(2007) und ihre
offiziellen Internetauftritte. |
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letzte Änderung: 08.11.2012.07.21
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