2007 feierte die Inlandsbanan ihren 100.
Geburtstag.
Auch heute noch sieht man an vielen Triebwagen und
Gebäuden das 100-Jahre Logo neben dem auf den Gleisen mit dem Elch
tanzenden Bären.
Ich habe immer gedacht, die fetzige Tiergruppe ist
eine Erfindung eines modernen (guten) Designers. Aber im Rallarmuséet
Moskosel hängt eine Zeichnung eines Schienenbusfahrers zum "50-års
JUBILEUM 1987". Auch damals tanzten schon Bär und Elch miteinander.
1987 - 50 Jahre, 2007 - 100 Jahre! Wer mitrechnet, dem sträuben sich etwas die
Nackenhaare!
Mit Recht, denn die gesamte Strecke wurde 2007 wirklich
nur 70 Jahre alt. Erst am 6. August 1937, nach dreißigjähriger
Bauzeit, konnte die durchgehende Verbindung von Kristinehamn am
Vännern bis nach Gällivare an der Erzbahn (Malmbanan
Luleå-Riksgränsen) eingeweiht werden. Also
kann man 2012 wieder feiern - 75 Jahre!
1907 wurde im Reichstag der Beschluß zum
Bau des ersten Abschnittes gefaßt und im selben Jahr begannen die
Bauarbeiten in Östersund.
Mit der Einweihung 1937 begann aber schon ein
heftiger Konkurrenzkampf mit dem wachsenden Straßenverkehr.
Verkehrseinschränkungen waren die Folge. 1990 gab es Pläne zur
Stillegung der Inlandsbanan. Die Rettung erfolgte 1992 mit der
Gründung einer regionalen Gesellschaft. Die Anteilseigner der Inlandsbanan
AB sind die 15 Anliegergemeinden.
So können wir auch heute noch mit dem Zug
das norrländische Inland entdecken, wie es auf einem alten Plakat im
Inlandsbanemuséet von Sorsele empfohlen wird.
Upptäck Inlandet! Entdecke das Inland!
Wenn Sie Lust auf eine etwas längere
Eisenbahnreise haben sind Sie hier richtig. Kommen Sie mit auf die Reise!
südlicher Abschnitt (Kristinehamn -
Östersund)
Triebwagen der Inlandsbanan
nördlicher Abschnitt (Östersund - Gällivare)
Arvidsjaurs Järnvägsförening
Der Abschluß des Bahnbaus
26 sec, Autor: Hans-Ulrich Siebert
Kristinehamn - Mora
220 km
ehemals Mora-Vänerns Järnväg, 1916 verstaatlicht
Von der Schärenwelt des Vänern führt die
Strecke über Filipstad und Vansbro nach Mora in der Provinz Dalarna.
Es
geht vorbei am Bergslagskanalen, an alten Hüttenbetrieben, alter Eisenbahninfrastruktur und an dem Siljansfors Skogsmuseum -
dem bemerkenswerten Forstmuseum mit einem herrlichen Wandergebiet rund
rum - bis an den Siljansee mit der Silhouette der Stadt des Wasalaufes und
des Künstlers Anders Zorn.
Zorngården, der Lebensmittelpunkt von Anders Zorn und seiner Emma.
"In der Spur der Väter - für die Siege der Zukunft" ist das Motto des Wasalaufes.
Zunächst baute die Östra Värmlands
Järnväg zwischen 1873 und 1876 eine Eisenbahn von Kristinehamn nach
Persberg. Übernommen wurde sie 1988 von der Mora-Vänerns Järnväg und
diese baute zwischen 1889 und 1903 auch die Verbindung von den Minen um
Persberg bis Mora.
Heute gibt es Personenverkehr nur noch im südlichen
Abschnitt bis Filipstad, Güterverkehr bis Persberg und
rund um Vansbro/Dala und die nicht unerhebliche Holzabfuhr im Abschnitt Lomsmyren -
Mora. Die Infrastruktur unterwegs wird allerdings
freigehalten, an verschiedenen Stellen kann man mit Fahrraddraisinen die
Strecke und die Natur erkunden.
T44 # 281 vor einem Holzzug in Mora, Strandgatan (2006).
Td # 380 (modernisierte Variante der T 44) auf Leerfahrt an der gleichen Stelle.
Die
Fahrraddraisinen der Touristenbüros entlang der Strecke sind etwas
bequemer als die hier fotografierte.
Die 2´Ch2-Lokomotiven der Reihe B (hier # 1282 als Denkmal am Ufer des
Siljansee) wurden 96 mal in den Jahren 1909 bis 1919 gebaut.
Die
Inlandsbanan fährt den Abschnitt Kristinehamn - Mora mit Fernreisebussen im
Schienenersatzverkehr auf der parallel zur Strecke verlaufenden
Fernverkehrsstraße.
In der Broschüre "Inlandsbanan - En järnväg genom
den svenska historien. En framtidsväg genom Sverige." wird ein
Verkehrsplan der IBAB erwähnt, der auch Investitionen zur Aufarbeitung
der Strecke Persberg - Mora erwägt.
Bekanntlich bin ich Optimist…
Der Verkehr auf dem Abschnitt von Mora Noret
nach Orsa wurde am 1. August 1892 in Verlängerung der Strecke von Falun
über Rättvik nach Mora eröffnet.
Heute gehört der noch existierende
Abschnitt Rättvik - Mora zur Siljansbanan und der Abschnitt von Mora nach
Orsa zur Inlandsbanan, wie es die Schilder am Haltepunkt Morastrand
zeigen.
Der
Bahnhof Mora Station auf einem Gemälde in einem Hotel des Ortes.
IC
Mora - Stockholm C steht abfahrbereit in Mora Station.
Die Züge Richtung Orsa fahren nicht mehr ab
Bahnhof Mora Noret sondern nach Wegfall der Verbindungskurve starten sie
südlich des Österdalälven am Haltepunkt Morastrand.
Und hier in Morastrand geht die Reise mit der Inlandsbanan Richtung Norden
richtig los.
Damit ist der erste Höhepunkt der Reise mit der Inlandsbanan die
"neue" Brücke über den Österdalälven. Von 1918 bis 1921
wurde sie gebaut und ersetzte die alte 1899 von der Falun-Rättvik-Mora
Järnväg errichtete kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke. Die
Brücke im fotogenen Blau und Orange besitzt drei Fachwerke (44,5 m, 42,8
m, 45,0 m) und eine Klappbrücke (29,65 m).
Quelle: 75 Jahre SJ
Bei der Erarbeitung dieser Seite hat mir die Website von Rolf Sten über die Geschichte der Inlandsbanan
geholfen. Auf das Foto aus dem Järnvägsmuseum wurde ich durch
seinen Beitrag aufmerksam. Auf dieser Seite habe ich einige
historische Fotos von Bahnhöfen und Brücken aus dem Fundus des Sveriges
Järnvägsmuseum verwendet.
Kaum hat der Zug den Bahnhof von Orsa
verlassen ändert sich die Landschaft, es geht durch Fichtenwälder
bergauf und nach kurzer Fahrt fährt der Triebwagen immer langsamer, bis
schließlich alle Reisenden staunend aufgesprungen sind und in die Tiefe
schauen. Er hält schließlich kurz auf einer stählernen Bogenbrücke
über die Schlucht Storstupet. 35 m weiter unten sieht man den Ämån (Emån)
in dem tiefen Erosionstal den Helvetesfallet (Höllenfall) hinabstürzen.
Die Erbauer der Orsa - Härjeådalens
Järnväg (1908-1909) mußten immer wieder
Wasserhindernisse überwinden. Der Reichtum an Wasser war aber auch
hilfreich um die Dampflokomotiven zu versorgen. So sieht man entlang der
Strecke immer wieder mächtige Wassertürme und andere eigenwillige
Konstrukte zur Wasserversorgung. So fließt z. B. bei der Wasserstelle
"Knoppens
vattentag" das Wasser in
einer Rinne (jetzt verrohrt) von einem Waldsee oberhalb der Strecke zum Wasserkran. Der Schieber wird mit Seilen
aus einem kleinen Schuppen bedient.
Wasserturm in Emådalen mit funktionsfähigem Pumpwerk und Wasserkran
Knoppens vattentag
Wasserturm in Tandsjöborg
Kropptjärn, hier verläuft der Bahndamm direkt am See.
Den höchsten Punkt ihrer gesamten Strecke
mit 524 m ü. NN erreicht die Inlandsbanan am Haltepunkt Björnidet kurz
vor Skäftberg.
Da
ich nach der Reise in der Lage bin, diese Seite zu gestalten, ist bewiesen:
die besichtigte Bärenhöhle in der Nähe des Haltepunktes war unbewohnt!
Der Bär tanzt mit dem Elch auf den Gleisen der Inlandsbanan (zumindest
wenn man den Cursor übers Bild bewegt)…
Der Zug fährt durch dichte Wälder und
durch karge Landschaften, vorbei an Bahnhöfen mitten im Wald, deren
Vorhandensein sich aus heutiger Sicht nicht mehr erschließt.
Kurz vor Sveg fährt der Zug über
den Ljusnan. Die kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke besteht
aus 4 Fachwerken, dreimal 25,0 m und einmal 45,0 m lang.
Die Bron över Ljusnan trägt seit
2006 den Ehrennamen "Mankellbron" - nach dem schwedischen
Theaterregisseur und Schriftsteller Henning Mankell, der eng mit
Sveg verbunden ist. In seinem Roman "Die Rückkehr des
Tanzlehres" spielt die Brücke eine wichtige Rolle.
Sveg - Brunflo
170 km
Bauzeit 1913 - 1922
Der Bahnhof Sveg stammt aus Zeiten der privaten Orsa -
Härjeådalens Järnväg (1908). Mit dem Bau der Staatsbahn Richtung Norden
wurde er 1921 erweitert. Heute ist Sveg Kreuzungsbahnhof auf dem südlichen
Abschnitt der Inlandsbanan.
2,5 km nördlich des Bahnhofs Ytterhogdal trafen sich am
21. Juli 1921 die von Norden und Süden kommenden Schienenstränge, die
Inbetriebnahme des Abschnittes erfolgte im September 1922. Damit war der
südliche Abschnitt der Inlandsbanan von Kristinehamn nach Östersund
durchgehend.
Haltepunkt
Åsarna Södra
Bahnhof
Åsarna
Der Ort Hackås (ein alter Eisenbahnknotenpunkt der
Inlandsbanan) liegt zwischen dem Storsjön und dem See Näkten. Südlich von Hackås
fließt der Billstaån vom Näkten zum "Großen See" und betreibt zwei
kleine Kraftwerke. Dieser Wasserlauf muß von der Inlandsbanan überquert werden. Das Problem bei einer Fahrt mit der Inlandsbanan wird auch hier wieder
deutlich: wohin soll man schauen? Nach links, nach vorn, nach rechts?
Brunflo - Östersund
15 km
Teil der Querbahnstrecke Sundsvall-Östersund-Trondheim
1882 erhielt Brunflo Anschluß nach
Trondheim und Sundsvall. Mit dem Anschluß der Inlandsbanan wurde auch der
Bahnhof Brunflo erweitert und erhielt ein neues Stationsgebäude. Wenn die
Triebwagen der Inlandsbanan diese elektrifizierte Strecke erreichen,
dürfen sie auch mal zeigen, daß ihre Höchstgeschwindigkeit bei 130 km/h
liegt. Natürlich nur dann, wenn das Signal nicht 40 km/h vorschreibt…
Kurz vor dem Bahnhof Östersund C sieht man
das Bahnbetriebswerk der Inlandsbanan. Beim Vorbeifahren bemerkt man viel
altes Rollmaterial und in Aufarbeitung befindliche Fahrzeuge. Zwischen den
Schrottcontainern tummeln sich die Feldhasen.
Hasen
tollen vor der "radlosen" Diesellok. Die DI 3 # 615 ist
eine von vier NOHAB's aus den 50er Jahren, über die die Inlandsbanan
verfügt.
Zwei
Triebwagen der Reihe Y6/Y7/Y8 warten auf ihr "Schicksal". Auf
verschiedenen Abschnitten werden Sonderfahrten mit derartigen Fahrzeugen
durchgeführt.
Im Bahnhof Östersund C ist ein moderner vierteiliger
elektrischer Triebzug abgestellt. Auffallend war die provisorische
Eigentumsbezeichnung hinter einem Abteilfenster: Norrtåg.
Zur Zeit findet die Erprobung des Coradia Nordic X62
von Alstom Transport statt. Elf Züge X62 und ein Y31
(zweiteiliger
Dieseltriebzug ITINO von Bombardier Transportation) sind vorgesehen
für den Einsatz im Norrtåg-Netz. Es geht um den Expreß- und
Regionalverkehr auf
sechs Strecken in Norrland, die stufenweise zwischen 2010 und 2012 in
Betrieb gehen. Dazu gehört auch die grüne Linie Sundsvall - Östersund -
Trondheim.
Botniatåg - ein Unternehmen, indem DB-Regio Sverige AB
und SJ AB zusammenarbeiten - hat die Ausschreibung der Verkehre gewonnen.
Die erforderlichen
Fahrzeuge stellt der Besteller der Verkehre, Norrtåg.
Blick
von der Insel Frösön auf Östersund.
Unmittelbar
am Ufer des Storsjön befindet sich das "Vinterbadet".
Im Jamtli Historieland wird man in die
Vergangenheit zurückversetzt. In den Sommermonaten wird in einem
historischen Rollenspiel überall das Leben in den verschiedenen Epochen
und Berufen dargestellt.
BARNENS JÄRNVÄG steht an dem kleinen
Gebäude. Aus dem Wald kommt die Kindereisenbahn vorgefahren: Eine
"Lokomotive" mit einem kleinen blonden Mädchen als Antrieb und
zwei Hängern. Die Kinder müssen Weichen stellen und mittels Drehscheibe
und dreier Stumpfgleise den Zug zur Abfahrt wieder neu zusammenstellen.
Hier lernen die Kinder etwas, das ist keine rundendrehende
Rummeleisenbahn.
Triebwagen der Inlandsbanan
Im Einsatz sind derzeit elf diesel-hydraulische Triebwagen
Y1, die Bauserie aus den Jahren
1979 bis 1981 umfaßte 88 Y1 und 12 YF1
(Variante mit größerem Gepäckraum).
Achsfolge (1A)' (A1)'
Dienstgewicht 45 t
Länge 24,4 m
Leistung 320 kW, neu 420 kW
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h
Sitzplätze 68
Glücksfall - 2011 fuhren
mir 10 der 11 Triebwagen vor die Linse, den elften hatte ich schon 2006
fotografieren können!
# 1268 - Bahnhof
Åsarna
# 1269 - Haltepunkt Morastrand
# 1283 - Bahnhof Hoting
70 Triebwagen (# 1267 - # 1336) wurden von FIAT
Ferroviaria und 30 (# 1337 - # 1366) von Kalmar Verkstads in Lizenz gebaut.
Typschild am Triebwagen # 1314
# 1314 - Bahnhof Sveg
# 1342 - Einfahrt in Storuman
# 1343 - Bahnhof Mora (2006)
# 1344 - Bahnhof Vilhelmina
# 1346 - Haltepunkt Vajkijaur
# 1348 - Brücke über den
Piteälven
# 1356 - Haltepunkt Östersund
V
Der Triebwagen # 1359 soll noch originale Fiat-Motoren (2
x 160 kW) besitzen (?), während
alle (?) anderen inzwischen
neumotorisiert sind (Volvo DH10 Busmotoren 2 x 210 kW).
Egal mit welcher Motorisierung # 1359 unterwegs war, auf
der Fahrt von Gällivare nach Östersund fiel nahe Kabdålis ein Motor aus
und auch der zweite war nicht voll in Form. Also wurde der
Triebwagen in Arvidsjaur abgehängt und am nächsten Tag von dem
planmäßigen Doppeltriebwagen nach Östersund abgeschleppt.
Das war meine Chance für
ein eher seltenes Foto - 3 x Y1!
Im Sommer 2011 habe ich die
Triebwagen vom Typ Y1 aber auch bei anderen Eisenbahnunternehmen gesehen, hier
drei Beispiele:
# 1289 in Borlänge, Tåg i Bergslagen
# 1315 in Nässjö, Krösatågen
# 1353 in Gällivare, Svensk Tågkraft
Östersund - Ulriksfors
115 km
Bauzeit 1907 - 1912
Erstmals wurde 1897 im schwedischen
Reichstag die Idee einer Bahnverbindung zwischen Nord- und Mittelschweden
durch den Westen Norrlands diskutiert. Es dauerte aber bis 1907, bevor der
Reichstag dem Bahnbau zwischen Östersund und Ulriksfors zustimmte.
Die
Bauarbeiten begannen im Herbst 1907 in Östersund. Am 10. Oktober 1911 wurde die
Strecke bis Häggenås fertiggestellt und am 1. Dezember 1912 wurde Ulriksfors
erreicht.
Ob mein
Inlandsbanan-Schienennagel älter als hundert Jahre ist?
Ich weiß es
nicht.
Von
Östersund Västra hat man einen guten Blick über den Storsjön auf die
Insel Frösön.
Am
frühen Morgen fährt der Zug Richtung Norden in den Haltepunkt ein. Hier
verläßt der Zug der Inlandsbanan die elektrifizierte Strecke nach
Trondheim.
Von
nun an ist der Zug in der "Natur" unterwegs und die Triebwagen
stehen manchmal im Blütenmeer, wie im Bahnhof Jämtland Sikås. Bis
1983 fuhren von hier auf einer Stichbahn Züge nach Hammerdal, die Gleise
wurden 1985 entfernt.
10
Bahnhöfe wurden auf diesem Streckenabschnitt gebaut, die Gebäude sind
einfache Holzbauten wie hier in Lit.
Es
war in königlichen Verordnungen festgeschrieben, daß der Abstand
zwischen den Wasserstationen höchstens 45 km betragen durfte. Deshalb
steht auch in Gulåstjärn an einer günstigen Stelle heute noch ein
Wasserturm.
19 unterschiedlich große Brücken mußten
auf diesem 115 km langen Abschnitt gebaut werden.
Der Zug nähert sich
dem Hårkan auf
einem Damm durch die Flußlandschaft.
Die
Brücke über den Hårkan besteht aus 3 Fachwerksegmenten (je
41,4 m lang).
Storån und
Öjån müssen überwunden
werden.
Schließlich kommen die Brücken über die vier Arme des
Faxälven (Gesamtbrückenlänge 200 m). Hier im Bild die
Brücke über den dritten Flußarm und im Hintergrund die nächste.
Es gibt aber auch
Flußquerungen, die nutzen neben der Eisenbahn auch die Rentiere,
vorfahrtsberechtigt!
Der Bahnhof Ulriksfors liegt im Ströms
Vattudal. 1913 wurde eine Stichbahn (4,3 km) nach Strömsund eröffnet, wo
früher mittels Schiffsverkehr eine Verbindung ins obere Ströms Vattudal
hergestellt werden konnte.
Auch heute gibt es in Ulriksfors noch
Güterverkehr, wie die Fotos der Z70 # 716 mit Silowagen zeigen.
Ulriksfors - Volgsjön
121 km
Bauzeit 1911 - 1918
Dieser
Abschnitt führt von Ströms Vattudal zum Ångermanälven. Sieben Jahre
dauerten die Bauarbeiten, verzögert auch durch den Ausbruch des 1.
Weltkrieges. Die Geländebedingungen waren schwierig, so führte die
Strecke auch vorbei am Tåsjön, dem größten See in Ångermanland, und seinem Abfluß,
dem Tåsjöån.
Auf
dem Streckenabschnitt Östersund-Storuman verkehren zwei Zugpaare, die
Kreuzung findet in Hoting statt.
Einen schönen kleinen Bahnhof findet man auch
in Dorotea.
Bei Meselefors wird der Ångermanälven
überquert. 1916 wurde diese Brücke gebaut, sie besteht aus 2
Balkensegmenten á 18 m, 4 Segmenten á 15 m und einem Stahlfachwerk mit
45 m Länge. Von 1930 bis Anfang der 70er wurde diese Brücke als
kombinierte Straßen-/Eisenbahnbrücke genutzt.
Überraschung!
In Hoting auf dem Bahnhof stand die TMX # 1016
mit Rungenwagen.
Viel Zeit zum Fotografieren blieb aber nicht. Der
ungeduldige Ruf der Fotografenfrau ertönte, denn der
Gegenzug fuhr schon an der TMX vorbei in den Bahnhof ein...
Zwischen 1960 und 1962 wurden durch die
schwedische Bofors-Nohab AB (Trollhättan) 45 dieselelektrische
Lokomotiven vom Typ MX für die dänische Staatsbahn DSB gebaut. Die 18,3
m langen Lokomotiven mit der Achsfolge (A1A)'(A1A)' und einem Achsdruck
von nur 16 t erreichten eine Leistung von 1425 PS. Als die
Diesellokomotiven in Dänemark ausgemustert wurden fanden einige den Weg
als TMX zurück nach Schweden zu verschiedenen Privatbahnen.
Die Inlandsbanan besitzt die TMX # 1016 und
# 1013 im Design von Grand Nordic Travel, die # 1014 in roter und die #
104 in blaugrauer Lackierung.
Wenn hier an dieser Stelle Grand Nordic Travel
erwähnt
wird, dann muß auch angefügt werden, daß wir mit der Arbeit dieses
Spezial-Reisebüros sehr zufrieden waren.
Während der Zugfahrt wurden wir übrigens auch
ausgezeichnet von den Zugbegleitern betreut. Erklärungen, Gesang,
Gedichte, Geschichten - alles trug zum Gelingen der Reise bei.
Volgsjön - Storuman
77 km
Bauzeit 1916 - 1923
Mit dem Bahnbau wurde 1916 in Vilhelmina begonnen, im
November 1923 konnte der Abschnitt bis Storuman in Betrieb gehen. Der
Bahnhof Vilhelmina wurde 1918 gebaut. Es war ein größerer Bahnhof mit
Drehscheibe, Lokschuppen, freistehendem Wasserturm, Wasserkran und
Kohlebunker am Hauptgleis.
Auf dem Bahnhofsgelände ist die E2 # 1127
abgestellt. 1912 in Falun als Typ E gebaut wurde die Lokomotive 1937 zur E2
umgebaut. In den 60er Jahren gehörte diese Dampflok nach erfolgter
Hauptrevision und Konservierung zu den 150 Dampflokomotiven (Typ B, E, E2
und E10) der "strategischen Reserve".
Vilhelmina entstand als Kirchensiedlung
am Ende des 18. Jahrhunderts. Man findet unterhalb der Kirche alte
Blockhäuser, die ursprünglich von der ländlichen Bevölkerung an
kirchlichen Feiertagen genutzt wurden.
Die
Strecke von Vilhelmina führt zunächst am Ufer des Volgsjön
entlang.
Frühstück auf der
Hotelterrasse, nebenbei wird der Frühzug
aus Storuman fotografiert...
Der
Nachmittagszug aus Gällivare passiert den Bahnübergang an der Sjögatan.
Blick
vom Hotell Wilhelmina auf den Volgsjön.
Kurz vor Storuman überquert der Zug den Umeälven,
den Abfluß aus dem Luspsjön. Die 126 m lange Brücke wurde von 1918 bis
1923 erbaut und vereint drei Brückenbauarten: ein Fachwerksegment (60 m),
ein Stahlbalkenteil (14 m) und zwei 17 m lange Natursteinbrückenteile.
Auf den Unterwegsbahnhöfen
werden die Fahrgäste der Inlandsbanan immer mal wieder mit musikalischen
Darbietungen begrüßt. Alleinunterhalter, singende Gruppen junger
Musikschüler bieten den Touristen etwas für die Ohren, da können die
stark strapazierten optischen Sinne sich etwas erholen.
Storuman - Sorsele
72 km
Bauzeit 1916 - 1929
heutiges Verwaltungsgebäude
ehemaliges
Bahnhofshotel
Nicht weit entfernt vom Ufer
des Sees Storuman liegt der Bahnhof der gleichnamigen Gemeinde. Es gibt
ein großes Bahnhofsgebäude, heute genutzt als "Kulturbahnhof".
Es gehört zu einem bemerkenswertem Ensemble. Storuman war
Übernachtungsbahnhof auf dem Weg nach Norden. Deshalb wurde ein
Bahnhofshotel in Blockbauweise mit acht Zimmern für Reisende errichtet.
Daneben gab es in einem kleinen Park Wohnhäuser für die Arbeiter und
Bediensteten der Inlandsbanan.
ehemaliges
Eisenbahnerwohnhaus
Mittendrin in diesem Blockhausensemble
steht ein Denkmal, ein Bahnarbeiter verknotet drei Schienenstränge: von
Süden (Volgsjön), von Norden (Sorsele) und von Osten (Hällnäs).
Die 1930 in
voller Länge eröffnete 167 km lange Tvärbanan Hällnäs - Lyksele
- Storuman ist eine von drei Querbahnen (die beiden
anderen sind Jörn - Arvidsjaur und Forsmo - Hoting) die die Inlandsbanan
mit der Norra Stambanan verbinden. Heute wird sie von Green Cargo für den
Abtransport des Holzes von den an der Inlansbanan gelegenen Sammelplätzen
genutzt.
Auf dem Abschnitt Umeå Ö - Lyksele
wurde am 15. August 2011 der Personenverkehr wieder aufgenommen. Die
Strecke gehört zum Norrtåg-Netz und wird mit Triebwagen vom Typ Y31
(zweiteiliger Dieseltriebwagen ITINO von Bombardier Transportation)
befahren.
Ich habe in Mjölby einen Schnappschuß des Y31 # 1426 "Kung Märta" von Östgötatrafiken machen können.
Vildmannastatyn, in Storuman
steht noch ein Denkmal - der Wildling. Es ist ein Walddämon, vielleicht
auch ein heidnischer Gott. Er symbolisiert auch die Kraft der Bewohner von
Lappland und den Reichtum des Landes.
Von Utsikten blickt man auf
den See mit Luspholmen, den baumartig verzweigten Inseln. Eine Wanderung
über die Inseln ist einfach erholsam, fast keine Menschen trifft man hier
und herrliche Natur.
Die Strecke der Inlandsbanan erreichte im Dezember 1929 den Ort
Sorsele am Oberlauf des Vindelälven.
Es
ist ein einmaliger Fluß. In langsamer Fahrt überquert der Zug auf
Dämmen und Brücken den ausufernden Vindelälven. Es gibt abwechselnd
wilde Stromschnellen und ruhiges Wasser und jedes Frühjahr sorgt der
Fluß für große Überschwemmungen.
Aus den Lautsprechern erklingt ein schönes Lied, in dem
dieser ungezähmte, unverbaute Fluß besungen wird. Zugbegleiter Daniel
hat seinen MP3-Player an das Lautsprechersystem angeschlossen und sorgt
für ein paar bewegende Minuten...
Sorsele - Arvidsjaur
88 km
Bauzeit 1928 - 1933
Sorsele
ist der Hauptort am Oberlauf des Vindelälven, der Bahnhof entstand 1929
und beherbergt heute das Inlandsbanemuséet.
Zu
den Exponaten gehört auch das allbekannte Bauarbeiterbild.
Sorsele
ist aktuell Kreuzungsbahnhof auf dem nördlichen Abschnitt, hier treffen sich
die beiden täglich zwischen Östersund C und Gällivare verkehrenden
Züge der Inlandsbanan.
Ende 1928 begann der Bau dieses Abschnittes
von Arvidsjaur aus, im Oktober 1933 war die Strecke fertig. Einer der
Bahnhöfe an der Strecke ist Slagnäs, erbaut 1932. Die Strecke führt vorbei am Storavan und
durch große Moorgebiete.
In
Arvidsjaur existierte seit Inbetriebnahme der Tvärbanan von Jörn (erbaut
zwischen 1924 und 1928, 75,6 km lang) ein Bahnhof, der großzügig
erweitert wurde. Bereits auf dem Bahnhofsgelände wird man von einem Elch
begrüßt.
Arvidsjaur ist die heimliche Hauptstadt der
Waldsamen. 1607 wurde hier eine Kirche errichtet und die Samen mußten
durch die auferlegte sogenannte Kirchenpflicht mehrmals im Jahr diese
Kirche besuchen. So entstanden die Übernachtungshütten (gåhtie). Auch
heute werden die Hütten von Lappstaden noch einmal im Jahr von den
Eigentümern genutzt, wenn sie ihren großen Versammlungsfeiertag
haben.
Erst Mitte des 18. Jahrhunderts wurde
Arvidsjaur dauerhaft durch die Schweden besiedelt. 1902 entstand
eine neue Kirche.
In der samischen Sprache soll es 300 Wörter für Schnee
geben, auch wir haben im Hochsommer hier immer wieder Hinweise auf den
Winter gefunden…
Arvidsjaurs Järnvägsförening
Der 1986 gegründete Verein setzt sich für
den Erhalt der Inlandsbanan und der Tvärbanan Arvidsjaur-Jörn ein und
arbeitet eng mit der Inlandsbanan zusammen.
Der Verein beschaffte zunächst zwei Triebwagen vom
Typ Y7 und besitzt seit 1991 die Dampflokomotive E2 # 1105.
Gebaut wurde sie 1912 bei Bofors-Nohab AB
Trollhättan mit der Fabriknummer 978 als Typ E. 1949 wurde diese
Lokomotive um ca. 1 m verlängert und mit einer vorderen Laufachse
versehen (Typ E2).
Inzwischen verfügt der Verein über
eine zweite Dampflokomotive E2 # 1241. Sie ist Baujahr 1915 (Aktiebolaget
Atlas Stockholm, Fabriknummer 162) und wurde bereits 1937 umgebaut.
Mit diesen Dampflokomotiven werden im
Sommer für die Touristen Fahrten nach Slagnäs mit Zwischenhalt am Ufer
des Storavan angeboten. Im Februar fahren die Triebwagen nach Jokkmokk zum
Jahrmarkt.
Auf dem Gelände der Arvidsjaurs
Järnvägsförening findet man neben vielen Personenwagen aus den 30er
Jahren auch vier Diesellokomotiven vom Typ T21 - ehemalige
Diesellokomotiven vom Typ T2 (Hersteller MAK) aus den 50er Jahren.
T21 # 73 stammt aus der T2-Bauserie von AB
Svenska Järnvägsverkstäderna Falun, wurde 1959 zur T3 und 1964 zur T21
umgebaut.
Zwei Triebwagen vom Typ Y8
stehen auch auf dem Gelände des Vereins.
Für die Triebwagen wurden
zweiachsige Güteranhänger (Typ UFV) gebaut.
Interessante
Nachschlagewerke zur Eisenbahn in Schweden
1930
begannen die Arbeiten an diesem Streckenabschnitt in Arvidsjaur, ab 1932
arbeitete man sich außerdem von Jokkmokk südlich voran. Der erste
Unterwegsbahnhof ist Moskosel, in diesem Bahnhof wird heute neben einem
Restaurant ein kleines Museum betrieben. Das Rallarmuséet Moskosel
beschäftigt sich vorrangig mit dem Leben und Arbeiten der Rallare.
12 km nördlich von Moskosel bei Joddejaur ereignete sich am 27. Juni 1935
ein schweres Eisenbahnunglück. Pferde überquerten die Gleise und brachten den
geschobenen Arbeitszug zum Entgleisen.
Riesig ist auch heutzutage die Verantwortung der Triebfahrzeugführer gerade
in dieser Gegend, denn die Rentierherden der Samen halten sich regelmäßig auf
den Gleisen auf und sind unberechenbar. Auch die Elchkuh mit ihrem Kalb nutzt
den von Mücken weniger belasteten Schienenstrang.
Der 400 km lange
nordschwedische Fluß Piteälven ist wie der Vindelälven nicht verbaut.
Es gibt keine Staustufen. Unweit von Moskosel stürzen die Wasser über
die Stromschnellen Trollforsen.
Auch die Inlandsbanan muß diesen wilden Fluß
überqueren, auf der gleichen Brücke wie die Straßenfahrzeuge. Sie ist
eine der größten Brücken der Inlandsbanan und besitzt zwei
Stahlfachwerke mit je 45 m Spannweite.
Als einen Höhepunkt der Reise darf man den Spaziergang
über den Fluß betrachten, dicht gefolgt vom Triebwagen der Inlandsbanan.
Weiter fährt der
Zug durch karge Landschaften, Nadelwälder, vorbei an Feuchtgebieten. Zweimal
am Tag fährt ein Zug auf dieser Strecke, begrüßt von begeisterten
Menschen.
Es folgen kleine
(ehemalige) Bahnhöfe, in deren Umkreis auch bedeutende Wintersportgebiete
liegen.
Kåbdalis
Kitajaur
Wenn man es mir nicht mit weißen Steinen in
der Landschaft markiert hätte, ich hätte mich über die herrliche Natur
gefreut, aber den Polarkreis gar nicht bemerkt! Man fährt einfach
hinüber, keine Schwelle an der Grenze des Landes der Mitternachtssonne
muß beachtet werden. Trotzdem ist es etwas Besonderes und deshalb besitze
ich jetzt ein Certifikat "Norra Polcirkeln".
Ich hatte sogar Glück und konnte den
Polarkreis fotografieren - menschenleer.
Auch wenn es nur ein kleiner
unspektakulärer Tunnel ist, aber es ist der einzige auf der Inlandsbanan
und deshalb erwähnenswert. Nur 50 m lang ist der Nyborgtunnel kurz vor
Jokkmokk.
Der Abschluß des Bahnbaus
Kåbdalis - der Ort ist sehr bedeutsam
für die Geschichte der Inlandsbanan. Hier trafen sich die von Norden und
Süden kommenden Bauarbeiter, ihre Arbeit bis zum Lückenschluß würdigt
dieser Gedenkstein am Bahnhof Kabdalis. Das Datum auf dem Gedenkstein am
Bahnhof ist der 26. September 1936.
Eingeweiht
wurde die Inlandsbanan am 6. August 1937 nach 30 Jahren Bauzeit
durch den Kronprinz Gustav Adolf, unweit von Kåbdalis steht am Rand
der Strecke der Gedenkstein. Ein Satz in seiner Rede macht den
damals schon herrschenden Zeitgeist deutlich: "…Wir befinden
uns heute mitten in einer neuen Zeit, in der es darum geht, unser
Landstraßennetz auszubauen und zu verbessern…"
Zum
Glück ist die Inlandsbanan erhalten geblieben, auch wenn sie heute eine
andere Rolle spielt als die ihr bei Baubeginn zugedachte.
Aber auch überflüssige Infrastruktur hat manchmal ihre Reize…
Jokkmokk - Gällivare
100 km
Bauzeit 1917 - 1927
Romantisch
ist der Abend in Vajkijaur wenige Kilometer nördlich von Jokkmokk,
wenn die Sonne den See zum Glitzern bringt und der Zug vor dem Restaurant
Fjällglimten in der Sonne glänzt.
Am Pakkoforsen
verlangsamt der Zug seine Fahrt und die Fahrgäste hören von der
Steinbogenbrücke aus Granit mit 20 m Spannweite in der Tiefe das Rauschen
der Stromschnellen und Klänge einer Violine. Beim genauen Hinsehen
entdeckt man den nackten Geiger auf einem der Felsen am Fluß.
Die 1924-1925 erbaute Brücke über den
Pakkojokk ist die größte Steinbogenbrücke der SJ mit nur einem Bogen.
Imposante Ausmaße hat die Brücke über
den Stora Luleälven. Sie überbrückt in 40 m Höhe das 185 m
breite und tiefeingeschnittene Tal. Heute ist die Höhe über dem Fluß
geringer, weil der Fluß durch die Stauanlage Harsprånget angestaut
ist.
Diese Stauanlage und das dazugehörige
Kraftwerk wurden Ende der 40er Jahre fertig gebaut. Zu diesem Zweck mußte in
dieser abgelegenen und schwer zugänglichen Gegend extra ein Gleis von der
Strecke der Inlandsbanan zur Baustelle gelegt werden.
Die Fachwerkbrücke besitzt drei 40 m
Träger und ein Segment mit 57 m Spannweite. Die Brücke wurde von 1917
bis 1921 als kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke erstellt.
Baubeginn für den Abschnitt Jokkmokk -
Gällivare war 1917, aber bereits von 1910 bis 1916 wurde das 54 km lange Arbeitsgleis
Gällivare - Porjus gebaut. Der Bau des Kraftwerkes an den
Porjusfällen des Stora Luleälven war Voraussetzung für die
Elektrifizierung der Erzbahn. Dieses Arbeitsgleis wurde schließlich zum
Streckengleis ausgebaut und im Januar 1925 für den allgemeinen Verkehr
freigegeben. Die gesamte Strecke ging im November 1927 in Betrieb.
Der
Zug fährt hinter Porjus durch einen Teil des 9.400 km2 großen
Welterbegebietes Laponia (1996 von der UNESCO ernannt). Zum Welterbegebiet Laponia
gehören vier Nationalparks
(Padjelanta, Sarek, Stora Sjöfallet und Muddus) und die Naturreservate Sjauna und Stubba.
Das von Samen bewohnte Gebiet besteht aus
mächtigen Bergen, weiten Moorlandschaften, rauhem Fjäll, großen
Gewässern und Stromschnellen. Diese Landschaft ist wahrscheinlich Europas
letzte Wildnis, in der dieses indigene Volk von Jagd, Fischfang und
Rentierzucht lebt.
In den nördlichen Endbahnhof Gällivare
der Inlandsbanan fahren die Triebwagen aus westlicher Richtung auf dem
Bahndamm der Malmbanan (Erzbahn) ein. Das Bahnhofsgebäude wird am späten Abend von
der Sonne angestrahlt. Nicht allzu weit vom Bahnhof erhebt sich der
Dundret (823 m ü. NN). Ein Blick vom Dundret über die Stadt um Mitternacht
ist sehr interessant.
Mit etwas Geduld trifft man auf der Erzbahn
von Luleå über Boden und Gällivare nach Kiruna und weiter nach Narvik
jene dreiteiligen Kraftpakete (7200 kW), die zu den größten
Elektrolokomotiven der Welt gehören. Es ist beeindruckend, wenn die Dm3 mit ihren langen Erzzügen den Bahnhof durchfahren - hier # 1219 + # 1239 + # 1220.
16 Dm3 wurden von ASEA (Allmänna Svenska
Elektriska Aktiebolaget) zwischen 1960 und 1970 gebaut. Die 35,25 m langen
1'D+D+D1' Eloks besitzen 6 Fahrmotoren und Stangenantrieb.
Außerhalb von Gällivare befindet sich eine der größten europäischen Kupferminen - Koppargruva Aitik. 3
km lang und 420 m tief ist der seit 1968 produzierende Tagebau. Hier wird
Gestein abgebaut, daß einen Gehalt von 0,25 % Kupfer, 1,7 g/t Silber und
0,14 g/t Gold. 2014 sollen 36 Mio Tonnen Erz jährlich abgebaut werden.
Dabei helfen die riesigen Monsterbagger - die Schaufel faßt 80 t - und
die Monstertrucks, deren Zuladung zwischen 200 und 320 t liegt und das
Gesamtgewicht bis zu 570 t beträgt. Alleine der Reifendurchmesser mancher
Fahrzeuge ist riesig…
Eigentlich ist in Gällivare das Ende
der Reise vom Vänernsee in den hohen Norden erreicht. Aber die meisten
Reisenden haben „tur och retur“ gebucht. Am frühen Morgen steht der Zug der Inlandsbanan am Bahnsteig in
Gällivare zur Rückfahrt nach Östersund C bereit…
Aber hier auf dieser Webseite ist
jetzt Schluß. Danke, daß Sie mich auf dieser langen Reise begleitet haben!
Aber denken Sie bitte daran, es
waren alles nur Fotos – die Wirklichkeit ist viel viel schöner! Gute
Fahrt!