Durch die Gründe

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Durch traumhafte Landschaft führt der

Streckenabschnitt Freital-Hainsberg - Dippoldiswalde

Wenn der Zug das Stadtgebiet von Freital verläßt verschwindet er in dem romantischem Rabenauer Grund und sucht sich seinen Weg entlang der Roten Weißeritz.

Dann folgt der Spechtritzgrund, auch hier wenig Platz für den Zug, den Fluß und den Wanderweg.

Schließlich fährt der Zug (nach der Streckenverlegung 1912) am Hang stetig ansteigend aus dem Seifersdorfer Grund heraus, die Rote Weißeritz bleibt im Talgrund zurück.

Quelle des unbearbeiteten Originals: Links und rechts der kleinen Bahnen, VEB Tourist Verlag Berlin-Leipzig, 1985

Bahnhof Freital-Hainsberg

Vom Bahnsteig der Sachsen-Franken-Magistrale blickt man auf die Gleisanlagen und Funktionsgebäude der Schmalspurbahn.

Lokschuppen für acht Lokomotiven und daneben abgestellte "Schätze" der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft mbH Einrichtungen zur Lokbekohlung, die Großgeräte waren schon lange vor der Elektromobilitätswelle auf elektrischen Antrieb umgestellt. Der Kohlebagger wird über ein Stromkabel mit Energie versorgt.
Im Bahnhofsgelände sind zwei Züge museal aufgestellt, symbolisch für den umfangreichen Güterverkehr und den sich erfolgreich entwickelnden Ausflugs- und Urlauberverkehr.

In den 80er Jahren fuhren im Schnitt täglich ein Dutzend Personenzüge, sechs Güterzüge und zwei gemischte Züge.

99 780 (VII K neu, Baujahr 1953)
mit zwei sächsischen Personenwagen
Foto der 99 1780-9, als die Lok noch lebte
99 1790-7 abgestellt im Bahnhof Freital-Hainsberg, u. a. mit Rollwagen, bereits 1906 wurde der Rollwagenverkehr eingeführt. 1994 stellte die DB den Güterverkehr ein.

von Freital-Hainsberg nach Coßmannsdorf

 
  abfahrbereit in Freital-Hainsberg am Zusammenfluß von Roter und Wilder Weißeritz
Einfahrt in Freital-Coßmannsdorf zufriedenes Personal, gleich ist Feierabend

Am Haltepunkt Coßmannsdorf war bis Mai 1974 auch die Endhaltestelle der Straßenbahn, zuletzt fuhr die Linie 3 (Wilder Mann - Hainsberg) auf den Gleisen der Plauenschen Grundbahn. Für die Weltmeisterschaft im Kanuslalom 1961 wurde die damalige Kuppelendstelle sogar zur Wendeschleife ausgebaut.

Rabenauer Grund 

Der wildromantische Rabenauer Grund beginnt unmittelbar hinter dem Haltepunkt Freital-Coßmannsdorf. Bereits seit 60 Jahren (seit 1961) ist er ein Naturschutzgebiet.

Es gibt nur sehr wenig Platz zwischen den Steilhängen und den müssen sich Schmalspurbahn, Rote Weißeritz und der Wanderweg teilen.

12 mal überquert der Zug bis zum Bahnhof Rabenau die Rote Weißeritz, die dramatischen Bilder dieser vom Hochwasser größtenteils zerstörten bzw. beschädigten Brücken sind allgegenwärtig.

Das Wasserkraftwerk Rabenauer Grund nutzt das Gefälle der Roten Weißeritz aus. Das Wasser wird unterhalb der Rabenauer Mühle mit einem Triebwasserstollen (460 m) abgeleitet und dann über eine 176 m lange Druckrohrleitung zu den Turbinen geführt, die Fallhöhe beträgt fast 40 m. Das nicht für die Energiegewinnung benötigte Wasser fließt über eine Natursteinkaskade herunter in die Rote Weißeritz.

 

Ausschnitt der H0e - Anlage "Rabenauer Grund" des MEC Rabenau e. V.,
eine sä II K mit einem Personenzug hat gerade den kurzen Tunnel passiert

Zwischen den beiden Brücken (km 3,123 und km 3,196) befand sich der 17 m lange Tunnel durch den Einsiedlerfelsen. Er wurde 1905 wegen Vergrößerung des Lichtraumprofils (Einführung Rollwagenverkehr) aufgeschlitzt.

talwärts fahrender Zug auf der Brücke am Kilometer 3,123 neuerbaute Brücke (km 3,196) nach dem Einschnitt

Bauen am Bahnhof Rabenau

Bauarbeiten... Bauarbeiten...

In wenigen Tagen "feiern" wir den 125. Jahrestag der Weißeritztalbahn (3. September 1883 wurde die Streckenerweiterung bis Kipsdorf eröffnet). Die Hoffnung, an diesem Tag wieder Züge auf der ganzen Strecke fahren zu sehen, ist schon vor langer Zeit bei den unendlichen Streitereien um den Wiederaufbau gestorben. 

Um so erfreulicher sind die Nachrichten aus dem Tal der Weißeritz, daß bereits 75 % der Strecke so gut wie fertig sind und alles planmäßig auf eine Eröffnung des ersten Streckenabschnittes im Dezember 2008 hinläuft. Weiter hinauf ins Gebirge gebaut werden soll auch!

Allerdings sind 25 % noch nicht fertig und wenn man z. B. an der Rabenauer Mühle nachsieht (die Fotos sind vom 9. Juli 2008), dann gibt es noch viel Arbeit beim Brückenbau, an den Böschungsmauern. 

Gleise aus Freital nähern sich dem Bahnhof Rabenauer Grund

Aber die Gleise nähern sich!

Bahnhof Rabenau

Bild aus alten Zeiten: Rollwagenverkehr auf der Weißeritztalbahn und die alte Stützmauer, heute eine verblendete Betonmauer   Bahnhof Rabenau im H0e-Modell (MEC Rabenau)
zu sehen sind noch die über der Roten Weißeritz hängende Wartehalle und der Güterschuppen

Quelle: Sammlung AMC

  
der wartende Zug blokiert den Straßenübergang
um den Straßenübergang freizugeben wird der Zug getrennt
außerplanmäßige Kreuzung im Bahnhof Rabenau sä IV K 99 1608-1 im Planeinsatz herbstliche Steilwand am Bahnhof
Quelle Hintergrundbild: Sammlung AMC

 

Die Rabenauer Mühle, 1488 erstmals erwähnt, brannte 1869 ab und wurde danach als Gastwirtschaft im Schweizer Stil wieder aufgebaut.

Ein Wandertipp für alle, die Natur und dampfende Eisenbahnen lieben:

Hinauf mit der wiedereröffneten Weißeritztalbahn nach Malter und längs der Strecke wieder zurückwandern nach Freital! 

Und wem die 10,9 km an einem Tag zu viel sind sollte in der Rabenauer Mühle sein Quartier beziehen, dann sind es nur noch zwei kleine Tagesetappen durch wunderschöne Landschaft.

Quelle des unbearbeiteten Originals: Links und rechts der kleinen Bahnen, VEB Tourist Verlag Berlin-Leipzig, 1985

Im Spechtritzgrund

Gleich hinter dem Bahnhof Rabenau wechselt die Weißeritztalbahn wieder ans westliche Ufer. Hier wurden die Pfeiler im Fluß entfernt und eine 31 m lange Stabbogenbrücke neu errichtet, um der Roten Weißeritz ausreichend Platz zu geben.

500 Meter weiter an der Mündung des Borlasbach wechselt der Wanderweg ans östliche Ufer und führt dabei über eine markante Holzbrücke, eine Spende aus der Schweiz.

Schließlich passiert der Zug die Goldstampfe, einen sehr markanten Felsen am Ufer der Roten Weißeritz. Früher soll sich das Goldsuchen im Fluß gelohnt haben...
Während 2008 das Beamtenwohnhaus des Haltepunktes Spechtritz weggerissen wurde entstand die Wartehalle in historischer Form neu.

Bis 1968 gab es ein Ladegleis und bis 1986 wurde das Anschlußgleis einer Korkmühle Spechtritz bedient.

Verfallende Gebäude im Bahnhofsumfeld (z. B. die historische Spechtritzmühle) wurden inzwischen abgerissen.

Neutrassierung im Seifersdorfer Grund 1908-1912

Mit dem geplanten Bau der Talsperre Malter mußte die Strecke höhergelegt werden, das geschah zwischen Kilometer 6,8 (Haltestelle Spechtricht) und Kilometer 13,8. Ursprünglich  wurden auf diesem Streckenabschnitt 61 Höhenmeter überwunden. Mit der Neutrassierung ab Spechtritz mußte dieser Höhengewinn auf nur 4 km bis zum neuen Bahnhof Malter zurückgelegt werden, die maximale Steigung auf diesem Streckenabschnitt ist 1:50, durchschnittlich 1:65.

177 m verlief die alte Strecke auf der östlichen Seite der Roten Weißeritz, mit zwei Blechträgerbrücken wurde der Fluß überquert.

alte Brücke (km 8,0)

Brückenreste (km 8,18) und alte Trasse

Am Hang ist die neutrassierte Strecke gut zu erkennen.

Im Talgrund in Seifersdorf erkennt man die alte Segmentbogenbrücke aus Stampfbeton (km 8,92).

Das Schild erklärt: "Aus Beton gebaut wurde diese alte Eisenbahnbrücke im Jahr 1881. Die Betonbrücke gilt als die erste ihrer Bauart in Deutschland."

Im neuen Bahnhof Seifersdorf


Quelle: Sammlung AMC

Neuer Bahnhof Malter und entlang der Talsperre Malter


Rest des Bahnhofsensemble von 1912

Die Talsperre Malter ist in Betrieb seit 1913, die Staumauer ist 34 m hoch und 193 m lang. Das Fassungsvermögen beträgt 8,8 Mio m3, die Staufläche ist 84 ha und die Wassertiefe des Stausees 28 m. Es entwickelte sich ein großes Naherholungs- und Urlaubsgebiet. 2002 war aber auch diese für den Hochwasserschutz gebaute Talsperre völlig überfordert. Das Wasser schoß über den Überlauf ins Tal...

Nach der Neutrassierung ging am 15.4.1912 der neue Bahnhof Malter in Betrieb.


Zugkreuzung im Bahnhof Malter

Blick über die Dammkrone

Modell der Staumauer Malter
(AMC Arbeitskreis Modellbahn Chemnitz)

Brücken über den Bormannsgrund

Ausfahrt Bahnhof Malter

Brücke über Reichstädter Bach

Talsperrenstraße über den Damm der Vorsperre

Wichtigster Zwischenbahnhof Dippoldiswalde

Die Weißeritztalbahn war von Anfang an ein Erfolg durch Güterverkehr und Reiseverkehr, aber auch durch den sich stark entwickelnden Ausflugsverkehr. Der größte Unterwegsbahnhof Dippoldiswalde hatte sogar einen Inselbahnsteig mit sehr hoher Bahnsteigüberdachung (ehemals Bahnhof Hainsberg) und umfangreiche Gleisanlagen für den Güterverkehr.
Zwischen 2008 und 2017 war Dipps der Endpunkt der Weißeritztalbahn und manchmal ist der Bahnhof Bühne für eine Dixielandband.

Dixielandzug auf der Weißeritztalbahn

2016 zum letzten Mal mit der
BLUE WONDER JAZZBAND

   
Veranstalter:
IG Weißeritztalbahn e. V.

Die dienstälteste Schmalspurbahn Deutschlands dienstet wieder

Freital-Hainsberg/Rabenauer Grund, 12. Dezember 2008, abends. 
Es ist die Ruhe vor dem Sturm, eine gespannte Ruhe, auch vor dem Bahnhof.
Die Personenwagen auf den Abstellgleisen des Bahnhof Freital-Hainsberg sehen aus wie in Watte verpackt. 
Nur eine L45H  brummt spätabends noch über die Strecke - Restarbeiten! Sogar am nächsten Morgen muß sie noch mal ran. Erst danach darf sie sich im Schuppen ausruhen und hat den Festzügen das Feld überlassen...

In festliches Weiß hat sich der Rabenauer Grund gehüllt, so als wollte er Hochzeit feiern. 
Hochzeit und der Bräutigam ganz in weiß? Warum nicht in Weiß, es ist eine moderne Zeit und da dürfen Männer auch in Weiß. 
Seine Bräute - schon wieder moderne Zeit, darf es eine Braut mehr sein? - seine Bräute kommen in feinem Schwarz mit viel Dampf und Getöse daher.
Samstag, gegen halb zwölf fuhr der erste Zug durch Coßmannsdorf hinein in den winterlich weißen Rabenauer Grund.

Herzlichen Glückwunsch Ihr Weißeritztalbahner, Ihr habt es geschafft, auch den letzten der Genehmiger zu überzeugen, daß er genehmigen muß. Wenn man die Menschen rechts und links der Strecke gesehen und gehört hat, die ausschließlich Freude und Erleichterung über dieses Ereignis zeigten, dann merkt man, wie überfällig diese Wiedereröffnung war. 

Es ist zum Glück nicht gelungen, die kleine Bahn in den Fluten des Hochwassers von 2002 für immer verschwinden zu lassen. Zu oft habt Ihr demonstriert und Züge auch gegen Widerstände auf kleinen Teilstrecken fahren lassen. Vielleicht hat der eine oder andere Politiker und der eine oder andere Genehmiger für diesen Wiederaufbau eine große Tat vollbracht, aber ohne Euch Weißeritztalbahner hätten wir dieses schöne Wochenende sicher nie erlebt. 

Danke!

Herr T., der neueste König von Sachsen, antwortete sinngemäß auf die Frage der Journalisten nach der überfälligen zweiten Etappe mit Schalk in den Augen: 

"Die Weißeritztalbahn wurde vor mehr als hundertfünfundzwanzig Jahren in zwei Etappen gebaut und eröffnet und das machen wir jetzt genauso."

Recht hat Herr T. mit seinem Ausspruch die Eröffnung betreffend (der Streckenabschnitt von Freital-Hainsberg nach Schmiedeberg wurde am 1. November 1882 eröffnet, Schmiedeberg - Kurort Kipsdorf folgte am 3. September 1883) und es freut die globale Zusage eines wichtigen Politikers über das Wollen. 

Doch hätte ich von dem wißbegierigen Journalisten der aktuellen Nachrichten des Drei-Länder-Fernsehens gerne eine Nachhakung gehört:

"Herr T., zwischen den beiden Eröffnungen lagen damals genau 306 Tage oder 10 Monate oder 0,83 Jahre. Können sie ihren coolen Spruch noch um eine Frist ergänzen?"

Leider hat der Journalist die Chance verpaßt oder wurde da geschnitten?

Mein privates Nicht-Bau-Tagebuch

 September 2004 

Spätsommer 2004: Die BVO expandiert und die Fans haben etwas davon!

Am 11. September 2004, das 5. Böhmisch-Sächsische Eisenbahnfestival war in vollem Gange, trauten wir zunächst unseren Augen nicht. 

Irgendwie sah der Zug der Fichtelbergbahn anders aus! Das war doch keine der sonst üblichen Loks am Zug!
War das etwa eine ...?

Ja, es war eine! Da kam doch tatsächlich eine VII K Altbau, die  99 747 mit einem nicht fahrplanmäßigen Zug vorbei. Und gegen  Abend erwischten wir sie noch einmal als Vorspannlok vor dem letzten bergwärts fahrenden Zug.

Das Interessanteste daran war die Beschilderung: "Fichtelbergbahn" und "Lokbahnhof Hainsberg"!

Bleibt die Lok für längere Zeit am Fichtelberg oder nur für die Dauer der Kesseluntersuchungen?
Hat die Fichtelbergbahn eine "neue" Lok?
Hat die BVO die Schilder "Weißeritztalbahn" noch nicht fertig und ist das Schild nur eine Notlösung, damit die Lok nicht als DB-Lok umherfahren muß? 

VIIK Altbau
99 747 am 12.9.2004 vor dem Lokschuppen in Oberwiesenthal

Egal welcher Grund für die ungewöhnliche Beschilderung der 99 747 vorhanden ist, sie wartet vor dem neuen Lokschuppen im Bahnhof Kurort Oberwiesenthal auf ihren nächsten Einsatz. Kurz danach tritt sie gemeinsam mit der Neubau-Lok 99 794 den Weg ins Tal an.

Dadurch, daß Fichtelbergbahn und Lößnitzgrundbahn seit 11. Juni 2004 den gleichen Betreiber, die BVO Bahn GmbH, haben und diese auch den Betrieb der Weißeritztalbahn übernehmen wird ist ein reger Austausch von Fahrzeugen und damit viel Abwechselung für die Eisenbahnfans zu erwarten.

99 747 und 99 794

In einem der beiden fahrplanmäßigen Züge waren zwei Personenwagen der Weißeritztalbahn eingestellt. Sie trugen bereits das BVO-Bahn-Logo, der Schriftzug DB-Regio war abgekratzt und in gelb auf reichsbahngrün prangte auf den Wagen die große Aufschrift "Für den Wiederaufbau der WEIßERITZTALBAHN".

Nur wenige Tage später, am 14. September 2004 war es dann soweit, im Weißeritztal erfolgte endlich der 1. Spatenstich zum Wiederaufbau (siehe unten). Ein Scheck über 10.000.000 € (siehe unten) ging an die BVO Bahn GmbH.

Hoffentlich reicht das Geld, um Ende 2005 (siehe unten) wieder mit dem Schmalspurzug von Freital-Hainsberg bis nach Kurort Kipsdorf fahren zu können.

Wagen der Weißeritztalbahn
zu den offiziellen Seiten der Fichtelbergbahn zu den offiziellen Seiten der SDG zu den offiziellen Seiten der Lößnitzgrundbahn

 Dezember 2006 

Nachtrag vom Dezember 2006

Wahrscheinlich muß ich mich einmal überprüfen lassen, ich bin doch zu sehr der Optimist...

Im Spätsommer 2004 habe ich die Zeilen oben geschrieben - passiert ist bis jetzt nicht viel. Die Hochwassereuphorie ist lange verflogen. Jetzt regiert wieder die Realität, das Geld, das Baurecht, der Konflikt der Für- und Widersprecher. 

Aber jetzt geht es los!?! In einer Pressemitteilung der BVO Bahn GmbH und des VVO vom 12. Dezember 2006 heißt es:

Aufsichtsrat der BVO gibt grünes Licht für den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn

  • Heißt das, die BVO hat den seit 2004 angedrohten Wiederaufbau bis heute hinausgezögert?
    Wieso gab es schon einmal einen ersten Spatenstich zum Wiederaufbau? Wahrscheinlich sind erste Spatenstiche für Politiker und führende Manager in der Wirtschaft etwas Tolles - da kommt das Fernsehen, da kann man sich profilieren, da gibt es eine Feier, das sollte man öfters machen!

Ich zitiere weiter aus der Pressemitteilung, sie ist so ein Aufreger!

Der Verkehrsvertrag zwischen VVO und BVO sichert die Bestellung eines regelmäßigen Linienverkehrs mit 6 Zugpaaren täglich auf der Weißeritztalbahn für 15 Jahre.

  • Na Prima! Wir bauen noch nicht, es gibt noch keinen Terminplan, aber wir wissen jetzt schon, daß 15 Jahre lang täglich 6 Zugpaare verkehren. 
    Der Fahrplan wird also genauso dünn wie am Fichtelberg. Dort kommt im Winter 2007 der erste Zug aus Cranzahl erst 4 Minuten vor 11 Uhr im Bahnhof Kurort Oberwiesenthal an! Der halbe Tag ist vorbei, eine Unzumutbarkeit für Wanderer, die vielleicht statt Auto den Zug für den Ausflug ins Gebirge genutzt hätten. Wenn das im Weißeritztal genauso wird, kann man den Ausflüglern nach Kipsdorf eigentlich nur den Bus oder das eigene Auto empfehlen. 
    Oder sind wir wirklich alle zu einem Volk der Langschläfer geworden? 
    Das kann es aber auch nicht sein, denn in der Woche fährt von der Stadt am Fichtelberg der letzte Zug 15:28 Uhr ins Tal...

Wahrscheinlich muß ich mich einmal überprüfen lassen, weil ich das alles nicht mehr verstehe... Ich zitiere weiter:

Ziel ist der komplette Wiederaufbau der Strecke im Laufe der Jahre 2007/2008, beginnend mit dem ersten Bauabschnitt zwischen Freital und Dippoldiswalde.

  • Na Klasse, das ist sehr diplomatisch ausgedrückt! Welcher Leser dieses Satzes kann sich sicher sein, daß zum 125. Geburtsstag des Streckenabschnittes Schmiedeberg - Kurort Kipsdorf am 3. September 2008 die gesamte Strecke fertig ist? Nur das wäre eine saubere Aussage!

Ich bin gerne bereit, eine entsprechende Pressemitteilung auf meiner Homepage zu veröffentlichen - diese Mühe meinerseits kostet die BVO Bahn GmbH keinen Cent!

  • Der Bau der gesamten Strecke dauerte von August 1881 bis September 1883 (2 Jahre!), obwohl die Menschen damals noch keine 40-Tonnen-LKW kannten. Das sollte trotz des komplizierten bundesdeutschen Baurecht zu unterbieten sein. Außerdem muß ja nicht alles neu gebaut werden!

Ich zitiere ein letztes Mal:

Für den Wiederaufbau stellen Bund und Land Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro bereit.

  • 2004 sprach man noch von weniger Geld! Entweder ist die Inflation in diesem Land noch schlimmer als allgemein angenommen oder es wird den Projektanten bei der Verwendung öffentlicher Mittel nicht rechtzeitig auf die Finger gehauen. Wann endlich ist die wichtigste Devise (nach der Verkehrssicherheit) die Einsparung von Baukosten? Liegt das wirklich nur an der falschen Honorarordnung?
    Eine Schmalspurbahn darf auch einmal rumpeln, poltern, die Fahrgäste durchschütteln! Da sind auch Schienenstöße und Langsamfahrstellen zulässig. Und nicht jedes Landsträßchen muß eine Schranke haben! Das Einsparpotential ist riesig...

 Frühsommer 2007 

Der Wiederaufbau der Weißeritztalbahn beginnt? Beginnt nicht? Beginnt? Beginnt nicht?

Während des 4. Schmalspurbahnfestivals im September 2006 war L45H-358 noch arbeitslos in Jöhstadt ausgestellt. 

Seit 5. Februar 2007 ist die 1969 in Rumänien gebaute und 2005 umgespurte Diesellok in Dippoldiswalde stationiert und hilft die ersten Streckenabschnitte vom Bewuchs zu räumen. Im Mai sollen die Bagger kommen?

Wenn man die Nachrichten in der sz-online verfolgt bekommt man das kalte Grausen. Warum hat man im Herbst 2002 nicht einfach angefangen zu bauen, so viele neue Fragen wie man sich jetzt ausdenkt wären in der Stunde der Hochwassereuphorie gar nicht aufgekommen.

Von mir aus, diskutiert noch eine Weile den Fall der explodierenden Dampflok und deren versicherungstechnische Auswirkungen - aber baut endlich! Sonst könnten explodierende Eisenbahnfans die Folge sein...

Nun hat sich die BVO Bahn GmbH umbenannt, der Verkehrsverbund Oberelbe hat Anteile gekauft und damit ist im Nachhinein auch das Betreiben der Lößnitzgrundbahn durch ein kommunales Unternehmen aus dem Erzgebirge "legitimiert". Der Kreis Dippoldiswalde übernimmt die Gleise - Vorsicht, der Kreistag muß im Juli noch zustimmen -, aber die Bindefrist der Angebote endet schon im August! 

Etwas Licht am Ende des Tunnels, mehr nicht...


"Im neuen Namen spiegelt sich nun Tätigkeitsfeld und der regionale Bezug des Unternehmens besser wider." ist auf den Internetseiten des Unternehmens zu lesen.

Wenn es der Weißeritztalbahn hilft, wenn damit ein Hindernis auf dem rettenden Weg beiseite geräumt ist, dann ist mir fast jeder Name recht. 

Es bleibt eine Frage: Stehen die Verantwortlichen von BVO (neu: SDG), VVO, Land und Kommunen dazu, bis zum 125. Jahrestag der Eröffnung der gesamten Strecke Hainsberg - Kipsdorf am 3. September 2008 die Wiedereröffnung zu schaffen?

"Ich gehe davon aus, daß die Kleinbahn aufgebaut wird, und zwar bis Kipsdorf!" sagt Landrat Greif. 

Aber bis wann? Bis Herbst 2008 nur im Rabenauer Grund - das wäre eine sehr niedrige Zielstellung...

 September 2007 

Ich habe einige Zeit gewartet, bevor die Homepage meiner Website wieder einmal aktualisiert wird.

Ich habe mit der Überarbeitung dieser Seite gewartet, weil ich auf gute Neuigkeiten zur Weißeritztalbahn gehofft habe. Beim Warten fiel mir etwas in die Hände:

1880 besuchte König Albert von Sachsen den Mülsengrund und wurde mit folgendem Spruch konfrontiert: 

"Unser Leben geht bergauf, bergan, lieber König, schenk uns 'ne Eisenbahn!"

1884/85 wurde die Mülsengrundbahn gebaut.

Wem im Weißeritztal können die Menschen ihren Wunsch entgegenrufen?

  • Von Feen habe ich im Osterzgebirge nicht viel gehört.
  • Der letzte sächsische König Friedrich August III. würde vielleicht wie 1918 bei seiner Abdankung sagen: 
    "Nu machd doch eiern Dregg alleene!" 
    Anm.: 1. Der Spruch ist nicht hundertprozentig belegt und 2. mein Sächsisch kann falsch sein, ich habe hochdeutsch schreiben gelernt!
  • Von den Politikern kann man sich zwar etwas wünschen, die versprechen immer…

Sie (die Politiker) haben wieder etwas versprochen:
(siehe pdf-Dokument von sz-online auf der Website der IG Weißeritztalbahn)

Nach der "Elefantenrunde" im Innenministerium am Donnerstag, dem 13. September 2007, "könnten" die Aufträge vergeben werden, die RP Chemnitz und Dresden "wollen" genehmigen usw. usw. usw. heißt es dort im besten Politikerdeutsch. So ganz nebenbei wird endgültig klar, die 20 Millionen reichen nicht bis Kipsdorf - dort muß man erst planen!?! Liebe Betreiber und Erbauer, dafür hattet ihr mehr als 5 Jahre Zeit! Also wenn überhaupt kann im Herbst 2008 der 125. Streckengeburtstag nur bis Dipps gefeiert werden.

Ich zitiere aus der sz-online: 
"Die Bagger werden unterdessen erst im Oktober rollen können, weil zunächst eine vierwöchige Widerspruchsfrist abzuwarten ist."  
Warum soll denn hier einer widersprechen? Fledermäuse gab es schließlich schon früher in der Gegend und die haben 125 minus die letzten 5 Jahre friedlich gemeinsam mit viel mehr Zugverkehr gelebt und sich wohlgefühlt. Außerdem handelt es sich um eine in der Gegend fehlende und in die Landschaft passende Touristenattraktion im Gegensatz zu so mancher ungeliebten häßlichen Brücke. 

Also Baustart im Oktober? Glauben Sie dran?

Es ist der letzte Strohhalm, wir haben keine Chance, wir müssen dran glauben!

Fest steht aber, wieder ein Monat nutzlos weg!

 November 2007 

Und noch ein Monat ist weg

Und noch ein Monat ist weg: Es hat natürlich nicht geklappt mit dem Baustart im Oktober, der Strohhalm war doch zu dünn. Aber Anfang November ging es endlich los im Rabenauer Grund! Wir sind so lange von Politik, diversen Beamten und der SDG hingehalten worden, da wollen wir wegen den zwei Tagen nicht pingelig sein...

Jetzt wird abgerissen und herausgerissen wird auch. Mal sehen wann man den ersten sichtbaren Neuaufbau verkünden kann...

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